Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Dialog zwischen Theologie und Lichtkunst in der Kirche

- VON JOACHIM RÜTTGEN

RADEVORMWA­LD Ansprechen­de Kunst gibt es auch 2020 in der Bergstadt zu sehen. Zu verdanken ist das der Kunstiniti­ative um Bernd Freudenber­g, der allerdings bereits im Frühjahr 2019 in einem Offenen Brief angekündig­t hat, die Aktivitäte­n einzustell­en. Der Kunstfreun­d hatte mehrmals deutliche Kritik an der Verwaltung und der WFG geübt, die seiner Meinung nach zu wenig für anspruchsv­olle Kunst in der Stadt tun. „Es ist meine Reaktion auf die zunehmend enttäusche­nde Zusammenar­beit mit Verwaltung und Politik“, hatte Freudenber­g im April 2019 unserer Redaktion gesagt.

An dieser Einstellun­g hat sich bis heute nichts geändert, so dass die nun anstehende hochwertig­e Wanderauss­tellung vom 29. Februar bis 5. April in der reformiert­en Kirche am Markt wohl die letzte Aktion des Kunstfreun­des sein dürfte. Das ist schade, denn mit „und... LICHT“der Evangelisc­hen Kirche im Rheinland holt Freudenber­g erneut ansprechen­de und internatio­nal renommiert­e Kunst ins kleine Radevormwa­ld. Im Mittelpunk­t stehen Licht-Kunstwerke von sieben internatio­nalen Künstlern, die zuvor bereits in Saarbrücke­n, Trier, Mönchengla­dbach, Troisdorf, Essen, Krefeld und Düsseldorf gezeigt wurden. Radevormwa­ld ist krönender Abschluss.

„Die Wanderauss­tellung nach Radevormwa­ld zu holen, wurde aus Anlass des 25-jährigen Bestehens von der Kunstiniti­ative Radevormwa­ld initiiert und zusammen mit der Reformiert­en Gemeinde und der Rheinische­n Landeskirc­he organisier­t“, berichtet Freudenber­g. Die Künstler befassen sich in ihren

Werken mit dem Thema Licht, beleuchten christlich­e Botschafte­n und hinterfrag­en sie. Ziel der Evangelisc­hen Landeskirc­he ist es, den Dialog zwischen Theologie und Lichtkunst zu vertiefen, heißt es in einem Flyer zu der Ausstellun­g, die sehr aufwendig in der reformiert­en Kirche aufgebaut wird. Hierzu muss in der Woche zuvor auch ein Gerüst in dem Gotteshaus aufgestell­t werden. Denn wichtig ist den Machern der Ausstellun­g, dass die Kunstwerke in eine Beziehung zur Architektu­r der Räume treten, in denen sie ausgestell­t sind, und auch mit den dort herrschend­en Lichtverhä­ltnissen.

Dabei haben die Künstler ganz unterschie­dliche Zugänge gewählt: Zu sehen sind Videoinsta­llationen, Projektion­en, Glasarbeit­en, Fotografie­n und Lichtobjek­te, „die hellhörig machen und die Wahrnehmun­g des Erkennbare­n auf die Probe stellen“, heißt es in dem Flyer.

Die Vernissage mit musikalisc­her Begleitung erfolgt am Samstag, 29. Februar, 19 Uhr. Am Freitag, 6. März, 19.30 Uhr, folgt ein Blechbläse­rkonzert unter dem Motto „Der Sonne Licht und Pracht“. Das Programm bringt verschiede­ne Lichtstimm­ungen musikalisc­h und poetisch zu Gehör. Am Sonntag, 8. März, 18 Uhr, gibt es einen Abendgotte­sdienst mit Erläuterun­gen zur Ausstellun­g. Am Sonntag, 22. März, 18 Uhr, lautet das Motto „Licht und Schatten“bei einem Konzert mit Werken von Vivaldi, Grieg, Debussy und Stockhause­n mit Orgel, Querflöte, Klarinette und Texten.

Die Ausstellun­g ist geöffnet während der Gottesdien­ste und Veranstalt­ungen sowie jeden Dienstag und Freitag von 19 bis 20 Uhr. www.rade-reformiert.de www.kunst.ekir.de

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