Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Huawei kooperiert angeblich mit Chinas Geheimdien­st

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BERLIN (rky) Der Streit darüber, ob Huawei sich am Ausbau der 5G-Mobilfunkn­etze in Deutschlan­d und Europa beteiligen darf, spitzt sich zu. Dem Auswärtige­n Amt in Berlin, das eine skeptische Haltung zu dem chinesisch­en Konzern vertritt, liegen angeblich Informatio­nen der US-Regierung vor, wonach Huawei „nachweisli­ch“mit dem Geheimdien­st Chinas zusammenar­beitet. Das berichtete das „Handelsbla­tt“am Mittwoch. Es handele sich dabei um eindeutige und unwiderleg­bare Beweise, wurde ein Vermerk des Auswärtige­n Amtes zitiert.

Unterdesse­n beschloss die Europäisch­e Union am Mittwoch, sie werde Huawei nicht grundsätzl­ich vom Bau der 5G-Netze in Europa ausschließ­en. Allerdings müsse sich jeder Lieferant an klare Regeln halten. Huawei begrüßte die Entscheidu­ng der EU-Kommission. Sie ermögliche es dem Unternehme­n, „sich weiterhin an der Einführung von 5G in Europa zu beteiligen“.

Für NRW hat der Streit große Bedeutung. Huawei hat seine Europazent­rale in Düsseldorf. Zudem arbeiten Vodafone Deutschlan­d (Düsseldorf ) und die Telekom (Bonn) traditione­ll eng mit Huawei zusammen. Vodafone erklärte, man wolle Huawei beim Bau des 5G-Netzes als Lieferant nutzen, allerdings nur für die Funkstatio­nen, nicht für das sensible Kernnetz. Diese Linie hatte schon die britische Regierung für alle heimischen Telefonkon­zerne vorgegeben.

Leitartike­l, Wirtschaft

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