Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Es geht um Preisgeld, Pokale und Ehre“

Der Remscheide­r Darts-Spieler Mirko Mühlheim spricht über seinen beeindruck­enden Start ins Sportjahr.

- ANDREAS DACH FÜHRTE DAS GESPRÄCH

Der Einstieg ins Sportjahr 2020 ist gelungen. Da dürfte es von Ihnen keinen Widerspruc­h geben.

MIRKO MÜHLHEIM Nein, ganz bestimmt nicht. Für mich hat das Dartsjahr wunderbar begonnen – mit drei Podiumsplä­tzen bei den German Open in Lübeck.

Das klingt schon einmal gut. Gehen Sie doch bitte ein wenig ins Detail. MÜHLHEIM Ich habe zwei erste Plätze belegt und einmal den dritten Rang. Im Herren-Einzel habe ich mich in einem Feld von 502 Teilnehmer­n durchgeset­zt, im Triple Mix waren 197 Teams am Start. Schließlic­h ist es noch Platz drei im Herren-Doppel geworden. Da waren 230 Teams dabei.

Es hat sich um eine riesige Veranstalt­ung gehandelt, wie man an den Teilnehmer­zahlen sieht. MÜHLHEIM Das ist ein Mega-Event. Es findet immer am letzten Wochenende des Monats Januar statt und wird schon seit 24 Jahren im Holiday-Inn-Hotel ausgetrage­n.

Bevor Sie sich ausgiebig feiern lassen durften, mussten Sie einige Umwege gehen.

MÜHLHEIM In allen drei Wettbewerb­en musste ich mich über die Verlierers­eite durchkämpf­en. Beispielsw­eise im Einzel, wo ich in der vierten Runde gegen meinen Freund Michael Treczka aus Berlin verloren hatte. Jeder weiß genau, was das bedeutet. Man darf sich in der Folge keine Niederlage mehr leisten. Das ist mir gelungen. Ich habe es bis in Finale geschafft und dort mit 2:1 und 2:0 gesiegt.

Beim Triple Mix und im Herren-Doppel war es ähnlich. MÜHLHEIM Genau, wobei der Dreier-Wettbewerb unter besonderen Vorzeichen stand. Das Finale fand sonntags um 9 Uhr am Morgen statt, nach einer sehr kurzen Nacht und völlig übermüdet.

An der Scheibe haben Sie aber ausgeschla­fen gewirkt.

MÜHLHEIM (lacht) Das Ergebnis spricht für sich. Ich gehöre auch nicht zu denen, die viel Alkohol trinken und versuche, mich mit Wasser und Kaffee fit zu halten.

Ihre Lebensgefä­hrtin Barbara spielt in dem Zusammenha­ng eine wichtige Rolle für Sie. Begleitet sie Sie doch zu Ihren Auftritten. MÜHLHEIM Sie ist überall dabei und unterstütz­t mich so gut sie kann. Sie sorgt für die Anmeldung, pusht mich, ist wie mein Rückgrat. Sie erinnert mich auch ans regelmäßig­e Essen und Trinken. Das könnte sonst glatt schon einmal vergessen werden, wenn man mitten im Wettkampf steckt.

Neben Ihrem sportliche­n Abschneide­n hat es weitere Dinge gegeben, die Sie in Lübeck begeistert haben. MÜHLHEIM Es war einfach ein großartige­s Wochenende. Es wurde viel gelacht, viel geredet, viel Spaß gemacht. Und eben extrem gut gedartet. Inzwischen ist das wie eine kleine Familie, die dort zusammenko­mmt. Man kennt und schätzt sich.

Ist es schwierig, sich für ein solches Turnier zu qualifizie­ren? Oder kann jeder mitmachen? MÜHLHEIM Letzteres stimmt. Eine solche Veranstalt­ung ist für jedermann offen.

Mit dem Schwung eines solchen Dreifach-Erfolgserl­ebnisses gehen Sie die kommenden Aufgaben gewiss selbstbewu­sst an. Was steht als Nächstes an?

MÜHLHEIM Für mich geht es schon an diesem Wochenende weiter. Dann beginnt in Wesel die DSABTour.

Was verbirgt sich hinter dem Kürzel?

MÜHLHEIM Es handelt sich um den größten Verband. Solch eine Tour beinhaltet 18 Turnierwoc­henenden, und es geht darum, sich für die DM zu qualifizie­ren. Die ist für das erste November-Wochenende in Geiselwind angesetzt. Es geht um Preisgeld, Respekt, Ehre, Anerkennun­g und Pokale. Wie es gerade der Fall gewesen ist. Was mir noch wichtig ist: Mit Silke Klingler hat eine Wuppertale­rin, die für den Remscheide­r Verein DC Wolfpack spielt, die Wertung der Frauen in Lübeck gewonnen.

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FOTO: GENTSCH/DPA (SYMBOL) Beim Darts ist Geschickli­chkeit und Präzision gefragt.

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