Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Die nächsten maroden Friedhofswege werden saniert
Die Stadt schreibt die Arbeiten jetzt aus, nachdem der Bauausschuss zu Wochenbeginn seine Zustimmung gegeben hat.
HÜCKESWAGEN (büba) Auf den zirka 45.000 Quadratmetern des „Kämpchens“, wie der Hückeswagener Friedhof Am Kamp liebevoll genannt wird, befinden sich etwa 7500 Grabstätten. Zudem gibt es exakt 10.581 Quadratmeter an Wegen – diese sind teilweise in einem miserablen Zustand.
Vor allem gehbehinderte Besucher des Friedhofs sind davon betroffen, denn viele Wege sind Stolperfallen. Das liegt zum einen daran, dass an manchen Stellen die Baumwurzeln den Asphalt nach oben gedrückt haben. An anderen Stellen ist die Oberfläche neben der Grabeinfassung abgesackt, nachdem der
Sarg im Grab zusammengefallen und Erdreich nachgerutscht ist.
2018 kam die Politik der Bitte der Verwaltung nach, in die Sanierung der Friedhofswege 1,2 Millionen Euro zu investieren – allerdings für einen Zeitraum von zehn Jahren, so dass jedes Jahr etwa 120.000 Euro in den Haushalt eingestellt werden. Im Frühjahr/Sommer 2019 wurden die ersten Wege saniert. In diesem Jahr soll es an den zweiten Sanierungsabschnitt gehen: Der Bauausschuss machte in dieser Woche den Weg dafür frei.
Zuvor hatte Waldemar Kneib vom Bauamt der Stadt die Wegsanierung aus dem Vorjahr vorgestellt. Nachdem
der Asphalt herausgenommen worden war, wurde das Erdreich bis auf eine Tiefe von 40 Zentimetern abgebaggert. Das Ganze wurde anschließend mit Schotter befüllt, danach wurden die Pflastersteine gesetzt. Teilweise wurden zudem die Umrandungen mit Bewehrungseisen versehen, damit sie – sollten die Gräber einmal absacken – nicht ebenfalls abrutschen.
Betroffen sind die Wege der Grabfelder I und II. Die in Richtung Beethovenstraße und Weierbach gelegenen Grabfelder II und IV werden nicht saniert. Hatte doch der Rat entschieden, diesen Teil des Friedhofs auslaufen zu lassen, da es immer weniger Erdbestattungen gibt. Allein in den Grabfeldern I und II gibt es aber 5350 Quadratmeter asphaltierte Wege – „das ist in etwa so viel wie die Peterstraße bis zum Bergischen Kreisel“, rechnete Kneib vor.
Zirka 1600 Quadratmeter davon gehören zur Schadensklasse 1, sind also im schlechtesten Zustand. „Im vorigen Jahr haben wir etwa 450 Quadratmeter“saniert“, berichtete der Bauamtsmitarbeiter. Daher geht er davon aus, dass für die Erneuerung der restlichen Wege aus der Schadensklasse 1 noch drei Jahre notwendig sind.
Die Stadtverwaltung wird nun wieder 120.000 Euro für die Sanierung
freigeben und dafür auch die Firmen anschreiben, die im vorigen Jahr ein preisgünstiges Angebot abgegeben hatten. Dafür war damals aber eine zweite Ausschreibungsphase notwendig geworden, weil in der ersten nur vier Firmen Angebote abgegeben hatten, die deutlich über den anvisierten 120.000 Euro lagen. Als die Stadt dann kleinere Tiefbauund Garten- und Landschaftsbaufirmen aufforderte, sich die Ausschreibung anzusehen, gab es doppelt so viele Bewerbungen mit teils deutlich günstigeren Preisen. „Wir haben von der Sanierung in 2019 noch etwa 10.000 Euro übrig“, teilte Kneib den Politikern mit.