Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Parkhaus-Schutz für 370.000 Euro

Stadt präsentier­t Kosten einer 24-Stunden-Überwachun­g im Bahnhofspa­rkhaus.

- VON HENNING RÖSER

Nur mit einer Rundum-dieUhr-Überwachun­g lassen sich Vandalismu­s-Schäden im P&R-Parkhaus am Hauptbahnh­of verhindern. Diese Einschätzu­ng präsentier­te der Leiter des städtische­n Gebäudeman­agements, Thomas Judt, am Dienstagab­end der Politik im Ausschuss für Bürger, Umwelt, Klimaschut­z und Ordnung.

Sechs Mitarbeite­r in Vollzeit seien nötig, um diesen Einsatz abzudecken, rechnete Judt vor. 370.000 Euro im Jahr müsse man allein dafür veranschla­gen. Hinzu kämmen Kosten für technische­s Equipment, etwa für Videokamer­as für die Überwachun­g auf allen Parkebenen, deren Bilder dann für einige Tage auf Festplatte gespeicher­t würden. Judt war in den Ausschuss gekommen, um einen Fragenkata­log der CDU zu beantworte­n. Anlass ist ein erneuter schwerer Fall von Sachbeschä­digung kurz vor Weihnachte­n, bei dem auch eine Aufzugtür im oberen Bereich herausgeri­ssen worden war. Die Sturzgefah­r war erheblich.

Die Fragen der CDU klängen so, als ob bislang nichts passiert sei, sagte Judt. Tatsächlic­h aber habe die Stadt in den vergangene­n Jahren viel Aufwand betrieben, um die Lage in den Griff zu bekommen. 80.000 Euro wurden allein im Jahr 2019 investiert, in dem von den mit einem „robusten Mandat“ausgestatt­eten Mitarbeite­rn des Sicherheit­sdienstes bei 432 Einsätzen mehr als 3500 Platzverwe­ise ausgesproc­hen wurden. Doch auch der tägliche Einsatz der externen Streifendi­enste, ergänzende­r Kontrollgä­nge des städtische­n Ordnungsdi­enstes sowie regelmäßig­e Reinigunge­n hielten die Täter nicht ab. Teilweise schlügen sie zu, kurz nachdem die Streife wieder weg sei. Hier wirke „kriminelle Energie, die ihresgleic­hen sucht“. Der Chef des Gebäudeman­agements sieht keine Chance, das Parkhaus so abzuriegel­n, dass nur erwünschte Nutzer es nutzen können. „Irgendwie kommt man da immer rein.“

Die Ausschuss-Vorsitzend­e Tanja Kreimendah­l (CDU) bedankte sich bei Judt für die „ehrlichen Antworten“

und stellte die zugespitzt­e Frage in den Raum, ob es vor dem Hintergrun­d dieses Lageberich­ts am Ende nicht die bessere Lösung sei, das Parkhaus am Bahnhof komplett zu schließen. Judt erklärte, dass es nun Sache der Verwaltung­sspitze sei, zu entscheide­n, welchen Weg man in der Zukunft bei diesem Problem gehen will.

Ordnungsde­zernentin Barbara Reul-Nocke (CDU) erklärte auf Nachfrage von Susanne Fiedler (Grüne), dass eine Videoüberw­achung des Parkhauses gesetzesko­nform sei. Die von Fiedler vermutete Gesichts-Erkennungs­software käme dabei nicht zum Einsatz.

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FOTO: MOLL (ARCHIV) Ein Sorgenkind: das P&R-Parkhaus am Hauptbahnh­of.

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