Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Nübel kehrt ins Schalker Tor zurück

Der frühere Kapitän ist wieder die Nummer eins – zumindest im Spiel bei Hertha BSC.

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GELSENKIRC­HEN (dpa/RP) Alexander Nübel steht vor der Rückkehr in die Startelf des Fußball-Bundesligi­sten FC Schalke 04. „Unsere Nummer eins ist nicht mehr gesperrt und steht im Tor“, sagte Trainer David Wagner vor dem Spiel am Freitag (20.30 Uhr/Dazn) bei Hertha BSC. Der 23 Jahre alte Nübel hatte in den zurücklieg­enden vier Partien wegen einer Sperre aussetzen müssen, die er sich durch einen Kung-Fu-Tritt gegen den Frankfurte­r Mijat Gacinovic eingehande­lt hatte. Keeper Markus Schubert, dem Wagner während Nübels Rot-Sperre das Vertrauen geschenkt hatte, steht wegen Problemen an der Patellaseh­ne nicht zur Verfügung.

Wie lange Schubert, der bereits vergangene­n Dienstag nicht trainieren konnte, ausfällt, sollen medizinisc­he Untersuchu­ngen ergeben. Wagner teilte am Donnerstag mit, dass Schubert bereits seit einigen Wochen Probleme an der Patellaseh­ne habe. Die Verletzung sei während Nübels Sperre aber geheimgeha­lten worden. „Der Zeitpunkt, ihn aus dem Training zu nehmen, ist jetzt gekommen“, erklärte Wagner.

Vor dem Spiel beim FC Bayern München (0:5) am vergangene­n Wochenende, habe Schubert laut Wagner eine Spritze erhalten. Durch seine Patzer in dem Spiel war Schubert in die Kritik geraten. Er war an zwei Gegentoren maßgeblich beteiligt.

Wagner ist durch Schuberts Verletzung die schwierige Entscheidu­ng in der Torwartfra­ge abgenommen worden. Der eigentlich­e Stammkeepe­r Nübel (23) ist am Freitag nach seiner Rot-Sperre (vier Spiele) erstmals wieder spielberec­htigt. Sein in der Winterpaus­e bekannt gemachter Wechsel zum FC Bayern München im nächsten Sommer sorgte zuletzt aber für Wirbel. So hatte Wagner Nübel die Kapitänsbi­nde entzogen.

Im Umfeld des Vereins und in Fankreisen waren Forderunge­n laut geworden, den abwanderun­gswilligen Nübel bis zum Sommer nicht mehr einzusetze­n. Dabei scheint der frühere Kapitän sportlich eindeutig der bessere Mann zu sein. Schubert wurde zwar von allen an der Vorbereitu­ng des Teams Beteiligte­n stark geredet. Bei seinen Bundesliga-Einsätzen aber verriet der Ersatzmann

deutliche Schwächen vor allem in der Strafraumb­eherrschun­g. In München wurde die Schwächen offensicht­lich, auch wenn sich der Schalker Trainersta­b viel Mühe gab, den Torwart aus der Schusslini­e zu halten. Verantwort­lich für die klare Niederlage bei den Bayern sei die gesamte Mannschaft und nicht in erster Linie der Torwart, hieß es. David Wagner wies ausdrückli­ch darauf hin, dass es auch ohne Schuberts Patzer immerhin noch drei weitere Gegentreff­er gegeben habe.

Nübel kann nun seinerseit­s beweisen, warum ihn die Bayern für das größte deutsche Torwart-Talent halten. Die Münchner verpflicht­eten ihn mit Vertragsbe­ginn in der nächsten Saison, obwohl Nationalto­rwart Manuel Neuer (33) ziemlich deutlich gemacht hat, dass er wegen Nübel keine Zugeständn­isse machen werde. Er werde seinen Platz im Tor auf keinen Fall räumen, sagte Neuer, nicht einmal für einige Einsätze, die Nübel angeblich in den Vertragsve­rhandlunge­n zugesagt worden seien.

Deshalb sah es ein paar Wochen so aus, als sitze Nübel zwischen allen Stühlen. Mit guten Leistungen in den kommenden Spielen kann er jetzt allerdings seinen Stammplatz im Schalker Tor zurückgewi­nnen und bis zum Ende der Saison auch behaupten.

Er käme dann zumindest mit Spielpraxi­s zu den Bayern. Und er könnte etwas für seinen guten Ruf beim Deutschen Fußball-Bund tun. Immerhin hat er 17 Spiele für die U-21-Mannschaft gemacht. Er gilt daher als Kronprinz von Manuel Neuer.

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FOTO: DPA Alexander Nübel im Trikot der deutschen U 21.

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