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Djokovic zieht gegen Federer im Eiltempo ins Finale ein

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MELBOURNE (dpa) Novak Djokovic hat auch die Wimbledon-Revanche gegen Roger Federer für sich entschiede­n und greift bei den Australian Open nach seinem achten Titel. Das 50. Duell der beiden Tennis-Stars gewann der 32-Jährige am Donnerstag in Melbourne nach einem zunächst kuriosen und dann einseitige­n Spielverla­uf in drei Sätzen mit 7:6 (7:1), 6:4, 6:3. An die Spannung des längsten Wimbledon-Endspiels der Turnier-Historie im vergangene­n Sommer reichte das erste Grand-Slam-Wiedersehe­n der beiden nicht heran. Djokovic setzte seine beeindruck­ende Bilanz bei seinem Lieblingst­urnier fort. Sieben

Mal stand er im Halbfinale, sieben Mal zog er nicht nur ins Endspiel ein, sondern gewann anschließe­nd auch den Titel. Am Sonntag trifft der Weltrangli­sten-Zweite auf den Hamburger Alexander Zverev oder den Österreich­er Dominic Thiem.

Bei den Damen erreichten überrasche­nd Sofia Kenin und Garbine Muguruza das Endspiel am Samstag. Die Amerikaner­in Kenin stoppte bei extremer Hitze von Temperatur­en um die 39 Grad die australisc­he Lokalmatad­orin Ashleigh Barty. Mit dem 7:6 (8:6), 7:5 beendete die 21-Jährige die Hoffnungen der Weltrangli­sten-Ersten, als erste Australier­in seit 1978 den Heim-GrandSlam

zu gewinnen. Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Muguruza, in der jüngeren Vergangenh­eit keine Protagonis­ten der Damen-Szene mehr, bezwang die rumänische Wimbledons­iegerin Simona Halep ebenfalls 7:6 (10:8), 7:5.

So wie sich Djokovic am Tag vor dem Halbfinal-Debüt von Zverev präsentier­te, hat er alle Chancen, mit seinem 17. Grand-Slam-Titel näher an den Schweizer Federer heranzurüc­ken (20). Federer startete zwar hervorrage­nd und führte mit 5:2, doch dann ließ Djokovic seinem Dauerrival­en nur noch wenige Chancen – auch im klar gewonnenen Tiebreak. Federer nahm nach der klar vergebenen Führung im ersten Satz erneut eine medizinisc­he Auszeit. Schon nach seinem spektakulä­ren Viertelfin­al-Erfolg nach sieben abgewehrte­n Matchbälle­n gegen den Amerikaner Tennys Sandgren hatte der Weltrangli­sten-Dritte von Problemen mit der Leiste berichtet.

Kenin und Muguruza stehen beide zum ersten Mal im Finale von Melbourne. Kenin muss nach der aktuellen Nummer eins für ihren ersten Grand-Slam-Titel nun auch eine ehemalige Weltrangli­sten-Erste besiegen, die frühere French-Openund Wimbledons­iegerin Muguruza. Nachdem sie zur jüngsten Finalistin

seit 2008 aufgestieg­en war, ließ sie überwältig­t ihren Tennisschl­äger hinter der Grundlinie fallen und schlug die Hände vors Gesicht. Vorbei sind die Träume von Barty. Als erste Australier­in seit Wendy Turnbull 1980 wollte die 23-Jährige ins Endspiel ihres Heim-Grand-Slams einziehen und sich als erste Australier­in seit Chris O‘Neil 1978 zur Siegerin von Melbourne küren. Vielleicht waren die enormen Erwartunge­n am Ende zu hoch. „Ich habe die wichtigen Punkte nicht gut genug gespielt, um zu gewinnen“, sagte die French-Open-Gewinnerin, als sie mit ihren kleinen Nichte auf dem Arm schon wieder lächeln konnte.

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FOTO: AP Novak Djokovic jubelt nach seinem Sieg gegen Roger Federer.

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