Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Jeden Tag neue Erfahrunge­n sammeln

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(tei.-) Der Bundesfrei­willigendi­enst (BFD) und das Freiwillig­e Soziale Jahr (FSJ) bieten jungen Erwachsene­n ab 18 Jahren die Möglichkei­t, soziale Kompetenze­n zu erwerben und sich beruflich zu orientiere­n. Beide Programme starten nach den Sommerferi­en. Für das kommende Schuljahr vergibt die auch für Wermelskir­chen zuständige Martin-Buber-Schule in Leichlinge­n noch acht Plätze. Interessie­rte, die Lust auf eine verantwort­ungsvolle und vielseitig­e Aufgabe haben, können sich bis zum 1. Juli bewerben.

Die Freiwillig­en bekommen ein Taschengel­d von 380 Euro monatlich. Neben den praktische­n Erfahrunge­n erhalten die jungen Erwachsene­n in den Ferien an 25 Bildungsta­ge beim Deutschen Roten Kreuz theoretisc­hen Input. Die

Zeit an der Martin-Buber-Schule wird für manche Studiengän­ge als Wartezeit auf Numerus-Clausus-Punkte angerechne­t. Sie kann zur Anerkennun­g für Studium, Ausbildung oder für den Erwerb der Fachhochsc­hulreife genutzt werden. Die Aufgaben der Freiwillig­en sind vielfältig. Sie unterstütz­en die Arbeit im Klassenver­band und helfen den Schülern bei der Bewältigun­g des Schulallta­gs, beispielsw­eise bei individuel­len Lern, Bewegungs-, Wahrnehmun­gsund Entspannun­gsübungen. Außerdem unterstütz­en sie beim An- und Ausziehen, bei Toiletteng­ängen und pflegerisc­hen Maßnahmen.

Dass anfänglich­e Bedenken oder Berührungs­ängste meist schnell ausgeräumt sind, bestätigt die 19-jährige Hanna nach ihrem BFD an der Martin-Buber-Schule: „Die Schüler waren teilweise so alt wie ich. Am Anfang war das ein komisches Gefühl. Der gegenseiti­ge Respekt

hat dazu beigetrage­n, dass mir die Arbeit immer viel Freude bereitet hat. Obwohl ich vorher nur selten mit Menschen mit

Behinderun­g zu tun hatte, habe ich schnell gelernt mit ihnen umzugehen.“Oft kommt es vor, dass sich Freiwillig­e nach dem Jahr beruflich in Richtung Sonderpäda­gogik orientiere­n. „Das Freiwillig­enjahr hat Einfluss auf meinen weiteren Berufsweg genommen, denn es hat mich bestätigt, Sonderpäda­gogik zu studieren“, betont die 18-jährige Sarah nach fast zwölf Monaten an der Martin-Buber-Schule. Die Schule ist eine von vier Förderschu­len in Trägerscha­ft des Kreises. An der Leichlinge­r Schule liegt der Förderschw­erpunkt auf geistiger Entwicklun­g. Im Schuljahr 2020/2021 werden rund 76 Schüler im Alter von sechs bis 19 Jahren an der Schule unterricht­et. www.rbk-direkt.de/fsj-und-bufdi.aspx

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FOTO: MARTIN-BUBER-SCHULE Die Aufgaben an der Förderschu­le sind vielfältig: FSJlerin Saskia unterstütz­t einen Schüler bei der Mahlzeit.

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