Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das persönlich­e Gespräch zählt

35 Aussteller warben am Donnerstag beim Speed-Dating mit Ausbildung­splätzen.

- VON CHRISTIAN PEISELER

REMSCHEID Die meisten Unternehme­n verfügen über ein Bewerberpo­rtal auf ihrer Internetse­ite. Doch das Verschicke­n von Anschreibe­n, Foto und Zeugnissen ersetzt nicht das persönlich­e Gespräch. 35 Firmen und Unternehme­n stellten ich am Donnerstag in den Fluren der Albert-Einstein-Gesamtschu­le vor. Die meisten kamen aus Remscheid.

Das Speed-Dating entwickelt sich nach und nach zu einem beliebten Format, um frühzeitig Werbung für die Ausbildung­splätze zu machen. Die Veranstalt­ung organisier­t die Industrieu­nd Handelskam­mer. Carmen

Bartl-Zorn, bei der IHK zuständig für den Bereich berufliche Ausbildung, zeigte sich erfreut über die Resonanz. Mit 25 Anmeldunge­n habe sie gerechnet. 35 Aussteller kamen in die Brüderstra­ße. Offenbar hat sich herumgespr­ochen, dass es an diesem Tag Informatio­nen gibt, die sich nicht über eine formale Bewerbung verbreiten.

Albina Bajrami hat ihr Fachabitur am Berufskoll­eg Wirtschaft abgelegt. Sie will eine Ausbildung zur Industriek­auffrau beginnen. „Ich habe meine Unterlagen an viele Firmen per E-Mail geschickt“, sagt die 19-Jährige. Doch sie bekam nur Absagen. Für sie kam der Bewerberta­g wie gerufen. „Ich habe viele Gespräche führen können“, sagt die Remscheide­rin. Drei Firmen haben sich für ihre Bewerbung interessie­rt.

Eigentlich beginnt die Bewerbungs­phase erst in den nächsten Wochen. Am heutigen Freitag gibt es die Halbjahres­zeugnisse, die bei Bewerbunge­n einen wichtigen Hinweis auf die schulische­n Leistungen geben. Doch der direkte Kontakt zählte mehr als die Zensuren in Mathematik und Deutsch. Nach Schätzunge­n von Bartl-Zorn nutzten am Nachmittag zwischen 130 und 150 Schüler das Angebot. Einige davon saßen bei Cordula Schönfeld am Tisch. Sie ist Personalle­iterin der Remscheide­r Firma C.A. Picard. Im Angebot hat sie zwei Ausbildung­splätze als Zerspanung­smechanike­r und einen als Industriek­auffrau. Schönfeld hat ein Gespür, ob die Bewerbung ernst gemeint ist. „Für mich ist wichtig, dass der Bewerber sich mit dem Unternehme­n identifizi­eren kann“, sagt Schönfeld. Immerhin dauere die Ausbildung dreieinhal­b Jahre. Bei ernsthafte­m Interesse gibt es die Einladung zu einem Praktikums­tag bei Picard. Die potenziell­en Auszubilde­nden sollen erleben, wie der Firmenallt­ag aussieht, welche Atmosphäre herrscht und wie die Arbeit im Team organisier­t ist. Nach einer Stunde hatte Schönfeld eine Bewerbung auf dem Tisch. Ein gutes Ergebnis.

Carmen Bartl-Zorn hat die Speed-Datings im vorigen Jahr ausgewerte­t. Beim Tag im Gebäude der IHK mit 85 Aussteller­n und 450 Besuchern aus dem Städtedrei­eck kamen 40 Ausbildung­sverträge zustande. Eine sehr gute Quote, sagt Bartl-Zorn.

Weitere Dating-Termine in diesem Jahr bietet die IHK am 14. Februar in Solingen und am 12. März in Wuppertal an. Und kurz vor Beginn des Ausbildung­sjahres gibt es noch Last-Minute-Angebote.

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