Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Wird Bundesbahndirektion drittes Rathaus?
Die Stadtverwaltung will an dem gebündelten Standort ihren Bürgerservice ausbauen und verbessern.
(ab) Die ehemalige Bundesbahndirektion am Döppersberg soll ab Ende 2022 durch die Stadtverwaltung genutzt werden. Die Verwaltung legt einen Grundsatzbeschluss für die Ratssitzung am 17. Februar vor. Er sieht vor, neben den großen Verwaltungseinheiten im Barmer Rathaus und im Eberfelder Verwaltungsgebäude eine dritte große Einheit am Döppersberg zu schaffen. Offiziell gibt es nur ein Rathaus in Wuppertal, aber mit der Bahndirektion würde ein dritter Standort geschaffen, der in seiner Bedeutung als Anlaufstelle für die Bürger der eines Rathauses entspricht. Die Verhandlungen mit der Clees-Gruppe, dem Besitzer der Immobilie, über die Höhe der Miete seien noch nicht abgeschlossen, so die Stadt.
Der Grundsatzbeschluss soll die Grundlage für einen Durchführungsbeschluss Ende des Jahres werden. Voraussetzung ist, dass die Ratsgremien grünes Licht erteilen. Oberbürgermeister Andreas Mucke: „Wir können uns das für Einheiten vorstellen, die starken Kundenverkehr
haben.“Man wolle die Verwaltung auf drei Standpunkte konzentrieren. Das Straßenverkehrsamt, der Bezirkssozialdienst, Teile des Stadtbetriebes Schulen und das Schulamt, Teile des Sozialamtes vor allem aus dem ehemaligen Versorgungsamt am Haspel sowie das Gesundheitsamt sollen zum Döppersberg ziehen. Außerdem sollen die Geschäftsstellen des Jobcenters an der Neumarktstraße und Hofstraße mit 110 Mitarbeitern in die Bahndirektion verlegt werden.
„Für das Versorgungsamt am Haspel müssen wir ohnehin dringend andere Lösungen finden, ebenso für den Bezirkssozialdienst an der Neumarktstraße“, sagt Andreas Mucke. Für die Anmietung an diesem Standort spreche die zentrale Lage an einem ÖPNV-Knotenpunkt.
„Wir haben heute 25 Verwaltungsstandorte auf die Stadt verteilt, das ist nicht wirtschaftlich und nur schwer zu organisieren“, sagt Kämmerer Johannes Slawig. „Mit der Bundesbahndirektion bietet sich die riesige Chance, 800 bis 850 Arbeitsplätze an einem Verwaltungsstandort zu bündeln und dort den Bürgerservice auszubauen und zu verbessern.“
Genutzt werden sollen 10.000 von 12.000 Quadratmetern in der Bahndirektion. Slawig: „Mit 1500 Besuchern pro Tag würden wir einen deutlichen Beitrag leisten, um die Elberfelder City zu beleben“, so Slawig. Für die Kunden des Straßenverkehrsamtes stünden ausreichend Parkplätze in nahegelegenen Parkhäusern zur Verfügung.
Der Umbau könne in 18 Monaten im Anschluss an den Durchführungsbeschluss über die Bühne gehen, rechnet die Stadt vor. Voraussetzung für diesen ambitionierten Zeitplan sei, dass der Besitzer mit der Planung und dem Bauantrag schon jetzt in Vorleistung trete. „Dann ist das machbar“, so HansUwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements der Stadt. Eine weitere Voraussetzung ist der Einbau von Aufzügen, um Barrierefreiheit zu sichern.