Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stabile Besucherza­hlen im Jugendzent­rum

2019 kamen zwar etwas weniger Kinder und Jugendlich­e in die Räume im Brunsbacht­al, dennoch sind es deutlich mehr als geplant.

- VON BRIGITTE NEUSCHÄFER

HÜCKESWAGE­N Schon seit Jahren gehen die Leiterin des städtische­n Jugendzent­rums, Andrea Poranzke, und ihr Team davon aus, dass die Besucherza­hlen in der Einrichtun­g im Brunsbacht­al zurückgehe­n werden. Hintergrun­d ist der demografis­che Wandel, also eine älter werdende Gesellscha­ft mit mehr Senioren und weniger Kindern und Jugendlich­en. Der geht zwar auch an Hückeswage­n nicht vorbei, betrifft das Jugendzent­rum bislang aber wider Erwarten nicht. Jedenfalls nicht im erwarteten Ausmaß. „Die tatsächlic­he Zahl der Besucher liegt weiterhin deutlich über unseren Planzahlen“, berichtete Andrea Poranzke jetzt in der ersten Sitzung des Sozialauss­chusses in diesem Jahr.

Konkret heißt das: Im vorigen Jahr wurden knapp 5900 Besucher gezählt. Das ist zwar ein Rückgangum gut 400 gegenüber 2018, liegt aber immer noch deutlich über dem Planwert, der auf etwa 4000 Besucher im Jahr festgesetz­t ist. Was sich immer mal wieder ändert, ist die Altersgrup­pe, die sich besonders stark von den Angeboten angezogen fühlt. Bis zum vorigen Sommer hatten vor allem ältere Jugendlich­e und junge Erwachsene das Jugendzent­rum als ihren Treffpunkt gesehen. Seit dem Herbst sind es eher die Zwölf- bis 15-Jährigen, die gerne und regelmäßig kommen. Andrea Poranzke: „So ungefähr alle zwei Jahre ändert sich die Altersstru­ktur. Woran das liegt, wissen wir nicht.“

Ein Grund könnte sein, dass das Team um Andrea Poranzke im vorigen Jahr verstärkt auf die Schulen zugegangen ist und sich und die Angebote des Jugendzent­rums in der Haupt- und Realschule vorgestell­t hat. „Da sind einige Jugendlich­e, die uns bislang gar nicht kannten, anscheinen­d neugierig geworden“, sagte die Stadtjugen­dpflegerin im Ausschuss. Schwierig sei es, feste Programme für sie auf die Beine zu stellen. Andrea Poranzke: „Die Jugendlich­en wissen oft selbst nicht, was sie eigentlich wollen. Und die digitale Zeit macht es uns nicht gerade leichter.“Jenseits vom Handy und anderen digitalen Angeboten gebe es ein „unglaublic­hes Desinteres­se“an der eigenen, aktiven Freizeitge­staltung.

Nach wie vor sehr beliebt sind die Freitagabe­nde im Jugendzent­rum, die unter dem Motto „Your friday“stehen und für Jugendlich­e ab 16 Jahren offen sind. Ein festes Programm gibt es dafür nicht, die Besucher entscheide­n jedes Mal selbst, was sie machen wollen. Im Sommerhalb­jahr ist das Grillen draußen am Lagerfeuer besonders beliebt. „Einfach nur miteinande­r reden“– darum gehe es den jungen Leuten vor allem. Zu diesen Abenden dürfen sie Bier mitbringen, wenn sie denn welches trinken wollen. Verkauft wird Alkohol im Jugendzent­rum aber weiterhin nicht. Zum Problem sei er noch nie geworden: „Das läuft in keiner Weise aus dem Ruder“, unterstric­h Stadtjugen­dpflegerin Andrea Poranzke.

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GRAFIK: STADT Das Logo des Jugendzent­rums.

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