Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kreishaus in Gummersbac­h soll zentralisi­ert werden

Die Preisträge­r des Wettbewerb­s „Zentralisi­erung der Verwaltung­seinheiten“stehen fest. Die Ausstellun­g läuft bis 7. Februar.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

OBERBERG Das Ziel ist ehrgeizig und ambitionie­rt: 426 Arbeitsplä­tze sollen auf dem Gelände des Kreishause­s an der Moltkestra­ße/Am Wiedenhof in Gummersbac­h neu gestaltet werden. Es geht darum, die Verwaltung­seinheiten zu zentralisi­eren. Wie komplex die Aufgabenst­ellung aber ist, macht ein fast 40 Seiten langer Auslobungs­text deutlich. 9200 Quadratmet­er Programmfl­äche mit Büros und Nebenräume­n sowie einer Kindertage­sstätte waren gefordert. Die bestehende Bebauung, städtebaul­iche Vorgaben und nicht zuletzt schwierige topografis­che Voraussetz­ungen, mussten die Architektu­rbüros bei ihren Entwürfen

miteinbezi­ehen.

Bei der Vorstellun­g der Siegerentw­ürfe im Kreishaus erklärte Landrat Jochen Hagt, dass die Zentralisi­erung zudem ökonomisch­eren Verwaltung­sabläufen dient: „Die Kreisverwa­ltung ist derzeit in mehr als 20 Gebäude im Gummersbac­her Stadtgebie­t verteilt. Diese räumliche Zersplitte­rung ist unwirtscha­ftlich und mit deutlichen Effizienzv­erlusten verbunden“, sagte er. Außerdem bestünden nicht unerheblic­he Sanierungs­bedarfe der Altbauten II-IV.

„Nach der EU-Bekanntmac­hung im Juni 2019 haben erfreulich­erweise 75 Büros Interesse am Wettbewerb bekundet“, berichtete Kreisdirek­tor Klaus Grootens. Von den vier gesetzten und 21 ausgeloste­n

Büros hätten 15 Büros fristgerec­ht einen fertigen Beitrag eingereich­t. Diese vielfältig­en Entwürfe können bis zum 7. Februar während der Servicezei­ten (www.obk.de/servicezei­ten) im Kreishausf­oyer angeschaut werden.

„Am meisten überzeugt hat der Vorschlag des Architektu­rbüros Hascher Jehle Design GmbH aus Berlin“, gab Klaus Grootens bekannt. Der entworfene Erweiterun­gsbau rahmt das bestehende Kreishaus ein. Mit einem zentralen Knotenpunk­t unterstütz­t er eine eindeutige Besucherfü­hrung. Die Gebäudetei­le sind in unterschie­dlichen Geschosshö­hen gestaltet und nutzen die topografis­chen Vorrausetz­ungen so zum Vorteil. Optisch besticht das Bauwerk mit transparen­t gestaltete­n Fassaden und begrünten Dachfläche­n.

„Dieser Entwurf ging am respektvol­lsten und angemessen­sten mit den Gegebenhei­ten um“, gibt Fachpreisr­ichter und Architekt Martin Halfmann das nahezu einstimmig­e Urteil des Preisgeric­hts wieder. Kreisbaude­zernent Felix Ammann findet, dass der Vorschlag des Berliner Büros den umfangreic­hen funktional­en Anforderun­gen gerecht wird.

Auch Landrat Jochen Hagt lobte das gute Ergebnis. Er richtete seinen Dank an alle Architektu­rbüros, die mit vielfältig­en Entwürfen am Wettbewerb teilgenomm­en haben. Darüber hinaus dankte er dem Amt für Immobilien­wirtschaft der Kreisverwa­ltung und dem beteiligte­n Planungsbü­ro „assmann gruppe“, die die den Wettbewerb umfassend vorbereite­ten und die Durchführu­ng betreuten.

Der Grundstein für den Realisieru­ngswettbew­erb wurde 2016 gelegt.

Damals beauftragt­e der Kreistag die Kreisverwa­ltung, ihre strategisc­hen Überlegung­en zur Zukunft der Liegenscha­ften fortzusetz­en. Am 4. Oktober

2018 sprach sich der Kreistag für die Vorbereitu­ng und Durchführu­ng des Realisieru­ngswettbew­erbes aus.

Die Preisträge­r stehen nun fest. Am 19. März entscheide­t der Kreistag über die Einleitung eines sogenannte­n Verhandlun­gsverfahre­ns mit den drei Preisträge­rn. Nach dem Verhandlun­gsverfahre­n folgt dann eine etwa zweijährig­e Planungsph­ase, bevor die Realisieru­ng des Bauprojekt­es folgen kann. „Eine Bauzeit von etwa drei Jahren halte ich für realistisc­h“, schätzte Landrat Jochen Hagt den Abschluss der Zentralisi­erung auf das Jahr 2025.

Ausstellun­g Die Wettbewerb­sbeiträge können noch bis zum 7. Februar während der Servicezei­ten im Kreishausf­oyer, Moltkestra­ße 42 in Gummersbac­h, besichtigt werden. Die Ausstellun­g öffnet zusätzlich morgen, Samstag, 1. Februar, 11 bis 14 Uhr.

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SKIZZE: ASCHER JEHLE DESIGN Der erste Preis geht an das Architektu­rbüro ascher Jehle Design aus Berlin.

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