Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Stadtstrand verbannt Foodtrucks – zumindest auf Probe
Die Macher von „Küss den Frosch“gehen auf ihre Kritiker zu. Ab Mai soll es einen dritten Standort auf Höhe der Tonhalle geben.
Teilerfolg für die Kritiker des Stadtstrands am Mannesmannufer: In der neuen Saison werden keine Foodtrucks neben dem KIT-Museum vorfahren. Zudem sollen die Container von der Rückseite schöner aussehen und beleuchtet werden. Das bestätigten die Strand-Macher unserer Redaktion. Ab Mai wollen sie einen dritten Standort auf Höhe der Tonhalle eröffnen
Im vergangenen Jahr hatte der (sandlose) Stadtstrand am KIT für Debatten gesorgt. So hatte unter anderem FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann die Container und Foodtrucks kritisiert, die „einen der beliebtesten Ausblicke auf den
Rhein“blockieren würden. Ein Anwohner wendete sich sogar an den Beschwerdeausschuss, da der „sogenannte Strand“allem „ästhetischen Empfinden“widerspreche: Er sei „einfach sehr, sehr hässlich“. Am 5. Februar wird sein Anliegen im Ausschuss beraten. Die Verwaltung hat ihre Antwort bereits eingereicht.
Demnach sei das ästhetische Empfinden „bei Menschen sehr unterschiedlich ausgebildet“, erklärt Planungsdezernentin Cornelia Zuschke. Der Stadtstrand entspreche grundsätzlich den Beschlüssen. Für konkrete Ideen und Anregungen sei die Verwaltung offen, sie würde diese dem Betreiber auch mitteilen oder gar anraten“, so Zuschke.
Tatsächlich hätten sich die
Strand-Betreiber und Rheinufer-Promenaden-Architekt Niklaus Fritschi inzwischen „in konstruktiven Gesprächen ausgetauscht“und wollten Vorschläge erarbeiten. Bereits beschlossen: Es wird keine Foodtrucks mehr geben. Das bestätigte Entwickler Andreas Knapp von der Agentur „Küss den Frosch“. Geplant sei, einen Container zu unterteilen und dort Essen auszugeben. „Es soll zwei verschiedene Speisen geben. Vor allem gesundes Essen, wie etwa frische Salate.“Das Angebot soll wechseln, alles soll schneller gehen. „Wenn das nicht angenommen wird, würden wir zu den Foodtrucks zurückkehren.“
Neben dem Stadtstrand am KIT und dem weiter nördlich am Robert-Lehr-Ufer
– die im März öffnen sollen (wenn es kein Hochwasser mehr gibt) – wird es ab Mai erstmals einen dritten auf Höhe der Tonhalle geben. „Nach der Frühjahrskirmes wollen wir starten“, so Knapp. Der Fischmarkt stört die Macher nicht. Dieser Stadtstrand unterscheide sich enorm von den anderen. „Die Container sollen von Streetart-Künstlern bemalt werden, jeden Tag sind andere Aktionen geplant. So sollen kleinere Bands auftreten, es soll Tangozonen geben, Poetry Slam und vieles mehr. „Immer in Abstimmung mit der Tonhalle“, so Knapp. Die Kosten sollen über Spenden und Getränke reingeholt werden. Wichtig für Knapp: Es gibt keinen Verzehrzwang.