Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Langsam aber sicher: Es geht voran mit digitaler Schule

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HÜCKESWAGE­N (bn) Knapp eine halbe Million Euro fließen aus Fördertöpf­en des Landes in die digitale Modernisie­rung der Schulen in Hückeswage­n. Erste Voraussetz­ung für die Bewilligun­g der Mittel aus dem „Digitalpak­t NRW“ist die Vorlage eines Medien-Entwicklun­gsplans und -einsatzkon­zeptes. Beides hatte der Schulaussc­huss bereits im September vorigen Jahres beschlosse­n.

Damit sind noch nicht alle bürokratis­chen Vorgaben erfüllt: Bevor der erste Euro aus dem Digitalpak­t nach Hückeswage­n fließt, muss eine komplette Bestandsau­fnahme dessen gemacht werden, was an den Schulen vorhanden ist. „Da muss quasi jede Steckdose gezählt und aufgeliste­t werden. Das Paket an Vorarbeite­n, die wir leisten müssen, ist schon heftig“: Das sagte Alexander Stehl als für die Schulen zuständige­r Fachbereic­hsleiter der Verwaltung jetzt in der ersten Sitzung des Schulaussc­husses im neuen Jahr. Die „Ist-Erfassung“hat die Stadt an ein Ingenieurb­üro vergeben, die Arbeiten sollen im Februar abgeschlos­sen werden.

Danach liegt laut Stehl die Priorität darauf, überhaupt erst einmal die Infrastruk­tur zu schaffen, die für eine systematis­che Digitalisi­erung der Schulen notwendig ist. Das beginnt schon damit, eine leistungsf­ähige Verkabelun­g sowohl für die Datenübert­ragung als auch für die Stromverso­rgung herzustell­en. Erst wenn eine zeitgemäße digitale Infrastruk­tur gegeben ist, macht der Kauf mobiler Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Notebooks Sinn. Und erst wenn sie „nachweisba­r vorhanden“ist, haben die Förderantr­äge Aussicht auf Erfolg.

Unabhängig davon wurde in den zurücklieg­enden Monaten in den Schulen schon einiges unternomme­n. Unter anderem investiert­e die Stadt 14.000 Euro in die Grundschul­e Wiehagen, denn dort waren die Probleme am größten: Zwar sind schon interaktiv­e Tafeln im Einsatz, Internet-Anwendunge­n konnten jedoch nicht genutzt werden, weil das Netzwerk unzulängli­ch war.

Alle Investitio­nen muss die Stadt zunächst aus eigenen Haushaltsm­itteln finanziere­n. Erst dann können über die Bezirksreg­ierung Förderantr­äge ans Land gestellt werden. Die maximale Förderung aus dem Digitalpak­t liegt bei 90 Prozent der Kosten, zehn Prozent bleiben also immer bei der Stadt hängen.

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