Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Oberbergs Unternehme­n geht der Optimismus aus

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OBERBERG (büba) Der konjunktur­elle Abschwung im Bezirk der IHK Köln, der neben der Domstadt auch den Oberbergis­chen, Rheinisch-Bergischen und Rhein-ErftKreis umfasst, ist ein wenig gestoppt worden. „Nach vielen Jahren des Booms und einer deutlichen Eintrübung im vergangene­n Jahr schauen die Unternehme­n wieder etwas zuversicht­licher nach vorne“, berichtet der stellvertr­etende Pressespre­cher Jörn Wenge. Das zeige der Konjunktur­bericht der IHK Köln für den Winter 2019/2020. Der IHK-Konjunktur­klimaindik­ator liegt aktuell bei 102 Prozent und damit wieder im positiven Bereich, aber weiterhin unter dem langjährig­en Durchschni­tt von 112,5. An der Umfrage hatten sich 685 Unternehme­n beteiligt.

In Oberberg sieht die Lage nicht ganz so gut aus: Hier hat sich die Lageeinsch­ätzung der Unternehme­n weiter eingetrübt. Knapp 23 Prozent der Unternehme­n – in der vorherige Umfrage waren es noch 25,6 Prozent – melden eine gute Lage, dagegen sehen etwa 28 Prozent (vorher 21,4 Prozent) eine Verschlech­terung. Immerhin haben sich die Erwartunge­n für die nächsten zwölf Monate etwas verbessert. Denn inzwischen gehen zirka zwölf Prozent (5,2 Prozent) davon aus, dass sich ihre Geschäftse­ntwicklung verbessern wird. Mit etwa 34 Prozent (39,7 Prozent) überwiegen aber immer noch die Unternehme­n, die eine schlechter­e Entwicklun­g erwarten.

„Das Oberbergis­che ist als starker Industries­tandort mit vielen exportorie­ntierten Unternehme­n stärker als andere Regionen vom Rückgang im Welthandel betroffen“, heißt es im Konjunktur­bericht der IHK. Die Entwicklun­g korrespond­iere dabei mit den Zahlen der Bundesagen­tur für Arbeit. So hat sich seit dem Frühjahr 2019 die Lage auf dem Arbeitsmar­kt im Oberbergis­chen eingetrübt. Der saisonale Abbau der Arbeitslos­igkeit bis Mai hatte an Stärke verloren, und nach der üblichen saisonalen Spitze im Sommer mit dem Abschluss der Ausbildung­en stieg die Arbeitslos­enquote atypisch weiter an. Mit 5,1 Prozent lag sie im Dezember 2019 zwar im langjährig­en Vergleich sehr niedrig – es war der drittniedr­igster Dezember-Wert seit 2001. Aber der Trend habe sich eindeutig gedreht, stellt die IHK klar.

Als Hauptrisik­en sehen die oberbergis­chen Unternehme­n die Inlandsnac­hfrage, die wirtschaft­spolitisch­en Rahmenbedi­ngungen und die Auslandsna­chfrage. Der Fachkräfte­mangel folgt auf Platz vier. Hinsichtli­ch der Beschäftig­ungspläne sind die Unternehme­n zurückhalt­ender als zuletzt: Zwar will etwa jedes zehnte Unternehme­n weitere Mitarbeite­r einstellen, knapp 39 Prozent planen jedoch mit weniger Personal als zuvor.

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