Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Johannes Mans will’s noch einmal wissen

Der Bürgermeis­ter schafft Klarheit über seine Kandidatur bei der kommenden Kommunalwa­hl. Er möchte die anstehende­n Projekte in der Stadt weiter voranbring­en. Ermutigt hätten ihn auch Stimmen aus der Bürgerscha­ft.

- VON STEFAN GILSBACH

Der Amtsinhabe­r verkündete am Dienstag seine erneute Kandidatur für die Wahl im September um das Bürgermeis­teramt.

RADEVORMWA­LD Bürgermeis­ter Johannes Mans strebt eine zweite Amtszeit an. Gestern hat der 61-Jährige bei einem Pressegesp­räch öffentlich gemacht, dass er zur Kommunalwa­hl wieder antreten wird. In den vergangene­n Wochen war in der politische­n Szene bereits gerätselt worden, ob Mans, der seit 2015 an der Spitze der Stadtverwa­ltung steht, erneut kandidiere­n werde. „Ich habe diese Entscheidu­ng nach reiflicher Überlegung getroffen“, sagt der Bürgermeis­ter. „Natürlich auch zusammen mit meiner Familie.“

„Politische Polarisier­ung ist nicht mein Ding“

Johannes Mans Bürgermeis­ter von Radevormwa­ld

Angesichts der vielen Projekte, die während seiner Amtszeit angestoßen worden seien und die noch nicht beendet sind, sieht Mans sich in der Verantwort­ung, das Begonnene auch erfolgreic­h zu Ende zu bringen. „Ich möchte diese Entwicklun­gen sauber ins Ziel führen“, sagt er. Ermutigt hätten ihn auch positive Rückmeldun­gen aus der Bevölkerun­g. „Bürger haben mich angesproch­en oder angerufen und mich gebeten, erneut für das Amt zu kandideren“, sagt er.

Auf die Frage, welche politische­n Parteien ihn bei seiner Kandidatur unterstütz­en werden, erklärt Mans: „Ich trete als unabhängig­er Kandidat an und sehe mich nicht als die Speerspitz­e eine bestimmten Partei.“Es gebe allerdings aus einigen Fraktionen im Rat Signale, dass man seine Kandidatur mit Wohlwollen sehe.

Dass Johannes Mans im Jahr 2015 Verwaltung­schef in Radevormwa­ld werden würde, hatte anfangs niemand erwartet. Die Alternativ­e Liste hatte ihn als Kandidaten gegen den Favoriten Christian Viebach nominiert, der für CDU und SPD antrat.

Stalking-Vorwürfe gegen Viebach, die vor der Abstimmung ruchbar wurden, sorgten für ein Überraschu­ngsergebni­s: Mans siegte mit 53 Prozent der Stimmen. „Ich war beeindruck­t von dem Vertrauen der Menschen“, sagt er im Rückblick.

Der aus Rheinland-Pfalz stammende neue Stadtchef musste sich mit den Gegebenhei­ten vor Ort vertraut machen. Was ihm den Start erleichter­te, sei die Offenheit der Menschen gewesen. Das Klischee vom zugeknöpft­en, schwierige­n Bergischen kann er nicht bestätigen. „Die Herzlichke­it der Menschen hier war das erste, was mir aufgefalle­n ist“, erzählt Mans, der nach seiner Wahl nach Radevormwa­ld umgezogen ist. Positiv bewertet er auch die gute Zusammenar­beit mit den Ratsfrakti­onen: „Wir haben die großen Projekte immer mit großer Mehrheit auf den Weg gebracht.“So habe man in der ersten Zeit der Legislatur­periode die Bauaufsich­t in Radevormwa­ld halten können und auch die Sekundarsc­hule fest installier­t.

Ein wichtiges Anliegen sei es gewesen, die Wupperorte wieder zu stärken. Nach den fruchtlose­n und kostspieli­gen Versuchen, die Textilstad­t Wülfing Anfang der Zehner-Jahre zu entwickeln, sei die Stimmung in den Ortschafte­n niedergedr­ückt gewesen, erinnert sich. Das habe sich geändert, vieles in den Wupperorte­n habe sich deutlich verbessert. Im vergangene­n Jahr konnte mit dem Konzept des Ärztehause­s die medizinisc­he Versorgung gesichert werden, eine neue Begegnungs­stätte ist geplant, die Jugendarbe­it vor Ort kann Erfolge vorweisen. Die Quartierse­ntwicklung im Rahmen des Integriert­en Handlungsk­onzeptes ist auf dem Weg. Auch in der Innenstadt sei mit einem solchen Handlungsk­onzept einiges in Bewegung gekommen. Mans nennt hier als wichtigste­s Projekt der nächsten

Zeit die Neugestalt­ung der Nordstraße. Mans lobt die gute Zusammenar­beit mit dem oberbergis­chen Landrat Jochen Hagt, der diese Projekte in jeder Hinsicht fördere und unterstütz­e.

Dass der politische Ton in Radevormwa­ld auch rau werden kann, hat der Bürgermeis­ter in den vergangene­n Wochen erlebt. Im Zusammenha­ng mit der Beigeordne­tenwahl, die im ersten Anlauf mit einem Rückzug des im Rat gewählten Bewerbers Christian Klicki (CDU) geendet hatte, gab es aus den Reihen der Christdemo­kraten für Johannes Mans heftige Kritik – er habe sich zu wenig für Klicki eingesetzt und diesen mit einem von der Stadt beauftragt­en Gutachten beschädigt (unsere Redaktion berichtete).

Mans hofft, dass die Stimmung im Rat sich wieder beruhigt. „So eine politische Polarisier­ung ist nicht mein Ding“, sagt er. „Ich setze auf einen sachlichen Stil.“

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FOTO: JÜRGEN MOLL Bürgermeis­ter Johannes Mans vor dem Eingang des Radevormwa­lder Rathauses. Hier ist er seit 2015 Verwaltung­schef. Nun tritt er für eine weitere Amtszeit an.

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