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NRW stoppt wegen Corona Abschiebungen nach China
DÜSSELDORF (dpa/RP) Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat Abschiebungen nach China wegen des Coronavirus ausgesetzt. Es sei nicht verantwortbar, eigene Landsleute aus China auszufliegen und gleichzeitig Menschen dorthin zurückzuführen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP). Eine neue Regelung gelte auch für Touristen: Man werde Chinesen, deren Visum abgelaufen sei, derzeit nicht zwingen, in ihr Heimatland zurückzukehren. Dies sei ein „Gebot der Fairness“, so Stamp; der Erlass gelte, „solange die Lage in China so ist, wie sie ist“.
Wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es bis Dienstag 20.438 bestätigte Erkrankungen – 3225 neue Fälle im Vergleich zum Vortag. Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425. Es war erneut der bisher stärkste Anstieg der Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus und der Todesfälle innerhalb eines Tages.
Den zwölf Corona-Patienten in Deutschland geht es gut. Zwei Infizierte, die am Wochenende mit mehr als 120 weiteren Passagieren aus Wuhan zurückgeholt wurden, seien wohlauf, teilte das Frankfurter Gesundheitsamt mit. Die zehn Infizierten in Bayern, die in Zusammenhang mit dem Autozulieferer Webasto stehen, befanden sich nach Angaben der Behörden in stabilem Zustand. In Kleve überprüften Ärzte einen Verdachtsfall, fanden aber keine Anzeichen für eine Infektion.