Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Deutsche auf Kreuzfahrt unter Quarantäne
Ein Mann aus Hongkong ist an Bord an dem Coronavirus erkrankt. Briten sollen China verlassen.
YOKOHAMA/WUHAN (dpa) Ein wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestelltes Kreuzfahrtschiff in Japan hat auch acht deutsche Passagiere an Bord. Eine Reise, die mit dem Kreuzfahrtschiff am Dienstag von Tokios Nachbarstadt Yokohama starten sollte, sei abgesagt worden, wie die Reederei „Princess Cruises“am Dienstag mitteilte. Anlass für die Quarantäne-Maßnahme war ein 80 Jahre alter Mann aus Hongkong, der am vergangenen Samstag positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Mann sei am 20. Januar in Tokios Nachbarstadt
Yokohama zugestiegen und fünf Tage später in Hongkong von Bord der „Diamond Princess“gegangen, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Erst am vergangenen Samstag, also sechs Tage, nachdem er das Schiff verlassen hatte, sei er positiv auf das Virus getestet worden. Daraufhin untersuchten japanische Gesundheitsbehörden die Passagiere und Besatzungsmitglieder. Nach Angaben der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo sollen mindestens sieben Menschen an Bord über Unwohlsein geklagt haben.
Großbritannien hat alle Landsleute wegen der sich ausbreitenden Virus-Erkrankungen zur Rückkehr aus China aufgerufen. „Wir raten britischen Staatsangehörigen, das Land zu verlassen, falls sie können, um ihr Infektionsrisiko zu minimieren“, teilte Außenminister Dominic Raab in London mit. Sollten sich Briten in der besonders betroffenen Provinz Hubei aufhalten und zurückkehren wollen, werde man rund um die Uhr daran arbeiten, das zu ermöglichen. In andere Regionen bestünden normale Flugverbindungen.
Zudem hat das Virus nun auch den Düsseldorfer Karneval erreicht. Ein ehemaliger Prinz hat einen Empfang mit 50 Gästen in seiner Versicherungsagentur abgesagt. Grund: Eine seiner Mitarbeiterinnen sei gerade erst aus China zurückgekehrt. Sie sei in Shanghai gewesen. „Wir lassen die Kollegin in den nächsten 14 Tagen vorsichtshalber von zu Hause aus arbeiten“, erklärte Ex-Prinz Martin Meyer. Auch chinesische Gäste waren zur Feier erwartet worden. Es sei zu aufwendig, jeden zu fragen, ob sie selbst oder eine Kontaktperson erst vor Kurzem in China gewesen seien.