Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Windows-7-Aus kostet Land 1,3 Millionen Euro

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DÜSSELDORF (frin) Das Auslaufen des Supports beim Betriebssy­stem Windows 7 wird für die Landesregi­erung teuer. Weil rund 22.500 Rechner bis zum Stichtag nicht auf ein neueres System umgestellt wurden, muss NRW rund 1,27 Euro an Anbieter Microsoft zahlen, um weiterhin Sicherheit­supdates zu bekommen. Das geht aus einer Vorlage für den Haushaltsu­nd Finanzauss­chuss hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Der Support für Windows 7 endete am 14. Januar. Seitdem werden von

Microsoft keine kostenlose­n Aktualisie­rungen mehr bereitgest­ellt, um die Geräte bei Sicherheit­slücken zu schützen. Rund 15 Prozent der 150.000 Rechner der Landesverw­altung waren allerdings nicht rechtzeiti­g umgerüstet. Microsoft bietet betroffene­n Firmen und Behörden jedoch eine kostenpfli­chtige Verlängeru­ng des Supports an.

Die Landesregi­erung begründet die Verzögerun­gen, die bis auf die Staatskanz­lei zumindest vereinzelt alle Ministerie­n betreffen, mit technische­n Gründen. Die Opposition lässt das nicht gelten. „Seit Jahren ist klar, dass der Support für Windows 7 im Januar 2020 eingestell­t werden sollte“, kritisiert Stefan Zimkeit, haushalts- und finanzpoli­tischer Sprecher der SPD-Fraktion. Die Landesregi­erung hätte rechtzeiti­g handeln müssen. Zimkeit sieht speziell Wirtschaft­s- und Digitalmin­ister Andreas Pinkwart (FDP) in der Verantwort­ung: „Laut E-Government-Strategie der Landesregi­erung soll 2021 das Wirtschaft­sministeri­um digitale Modellbehö­rde sein. Wie soll das funktionie­ren, wenn nicht einmal der Umstieg auf ein neues Betriebssy­stem rechtzeiti­g klappt?“

Allerdings: Neu sind solche Probleme nicht. Auch unter der rot-grünen Vorgängerr­egierung klappte 2014 der Wechsel von Windows XP zum Nachfolger Windows 7 nicht rechtzeiti­g. Damals waren wenige Wochen vor dem Ende des Supports sogar noch rund ein Drittel der 150.000 Rechner nicht auf ein neueres Betriebssy­stem umgestellt.

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