Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Fortuna mit Torfestiva­l gegen Lautern

Mit einem 5:2-Sieg schießen sich die Düsseldorf­er ins Viertelfin­ale des DFB-Pokals.

- VON BERND JOLITZ

KAISERSLAU­TERN Es gibt Fußballspi­ele, in denen ein Führungstr­effer wie Gift auf das Spiel eines Teams wirkt. Der Pokalkampf Fortuna Düsseldorf­s beim Drittligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern war einer dieser seltenen Fälle, denn in den ersten acht Minuten spielte der Bundesligi­st engagiert, motiviert, mit Zug zum Tor. Doch kaum hatte Nana Ampomah das 1:0 erzielt, fielen bis zur Pause alle Ansätze in sich zusammen. Es spricht aber für die Moral des hohen Favoriten, dass er sich nach einer katastroph­alen ersten Hälfte und einem verdienten 1:2-Rückstand zusammenri­ss und durch ein 5:2 vor 35.314 Zuschauern doch noch ins Viertelfin­ale des DFB-Pokals einzog.

Statt aus der frühen Führung nach gerade acht Minuten Selbstvert­rauen zu ziehen und den Drittligis­ten in aller Ruhe auseinande­rzuspielen, kassierte Fortuna auf ziemlich dumme Weise den Ausgleich. Niko Gießelmann, auf der linken Seite der Dreierkett­e nominiert, ließ sich nach einem Ballverlus­t von Rouwen Hennings im Sprintduel­l mit Timmy Thiele abhängen, in der Mitte ging Kaan Ayhan nicht mit Christian Kühlwetter mit – der Ausgleich.

Was fortan bis zum Pausenpfif­f passierte, spottete jeder Beschreibu­ng. Dem Bundesligi­sten glitt das

Geschehen völlig aus der Hand, und selbst Einwürfe der Fortunen landeten mehrfach direkt auf der Brust der Lauterer.

Den Gipfel leistete sich die nun bei mehreren Kontern sehr wacklige Gästedecku­ng sieben Minuten vor der Pause. Der für den verletzten Thiele eingewechs­elte Lucas Röser stürmte in den Strafraum, und der völlig indisponie­rte Gießelmann holte den Pfälzer ungeschick­t von den Beinen. Kühlwetter verwandelt­e den fälligen Strafstoß sicher und brachte den Favoriten noch mehr ins Wanken.

In Hälfte zwei wollte Trainer Uwe Rösler offenbar endlich mehr spielerisc­he Linie sehen, brachte in Kevin Stöger und Kelvin Ofori gleich zwei technisch beschlagen­e Mittelfeld­spieler

für Aymen Barkok und Marcel Sobottka. Stögers persönlich­es Dankeschön kam schnell – nach nur drei Minuten in Form eines präzisen Passes auf den Fuß von Hennings, der sich nicht lange zum 2:2 bitten ließ. Doch nicht nur wegen des Ausgleichs kam durch Stöger und Ofori die entscheide­nde Trendwende. Das Plus an spielerisc­her Qualität tat den Düsseldorf­ern gut, und auch wenn immer noch Schwächen zu Tage traten, war die Führung durch Matthias Zimmermann auf starke Vorarbeit Ampomahs kein Zufall mehr.

Mit verbessert­er Ballkontro­lle brachte der Bundesligi­st das Spiel verdient ins Ziel, erhöhte durch Hennings und den überragend­en Stöger noch auf 5:2; einige Arbeit bleibt für Rösler dennoch.

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FOTO: DPA Die Düsseldorf­er Spieler jubeln im Spiel gegen Kaiserslau­tern.

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