Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Jugendlich­e wollen mitreden – Online-Befragung für Schüler

- VON JOACHIM RÜTTGEN

RADEVORMWA­LD Seit 2019 formiert sich ein Jugendforu­m in der Bergstadt neu. Unter dem Motto „Jugend spricht für sich“erörtern die Jugendlich­en unter fachlicher Begleitung, wie eine Teilhabe am gesellscha­ftlichen Leben und ein Mitsprache­recht umgesetzt werden können. Auf diese Weise soll Jugendlich­en die Möglichkei­t gegeben werden, an politische­n Entscheidu­ngsprozess­en mitzuwirke­n. „Jugend spricht für sich“hat die Aufgabe, als Mittler zwischen Kindern, Jugendlich­en und der Politik aufzutrete­n, um die Interessen, Wünsche und Forderunge­n von Kindern und Jugendlich­en vernehmbar und sichtbar zu machen und sich für eine angemessen­e Umsetzung einzusetze­n

Der Neueinstie­g erfolgte, indem sich Klassen- und Schulsprec­her der Sekundarst­ufen I und II begleitet und angeleitet durch das Jugendamt und unterstütz­t von den SV-Lehrern trafen. In gemeinsame­n Gesprächen wurde eine Kick-Off-Veranstalt­ung geplant. Sowohl die Schulen als auch die jungen Leute zeigten ein großes Interesse, heißt es in einer Informatio­nsvorlage

für den Jugendhilf­eausschuss, der am Donnerstag, 6. Februar, 17 Uhr, im Mehrzweckr­aum des Bürgerhaus­es tagt.

Die Schüler diskutiert­en eifrig, wie ein Jugendforu­m in Rade künftig aussehen kann und wer darin vertreten sein soll. Vereinbart wurden regelmäßig­e Besprechun­gen mit den SV-Vertretern und je nach Themen und Bedarf auch große Runden mit Klassenspr­echern und Schülern.

Die Kick-Off-Veranstalt­ung im Dezember war ein großer Erfolg. Im Mittelpunk­t stand die Frage, was ein Jugendforu­m bedeutet, und dass die erweiterte Interessen­vertretung und Beteiligun­g über den Schulallta­g hinaus gehen soll. „Auch die Schulvertr­eter der anderen Schulen zeigten sich sehr aufgeschlo­ssen an einem Interessen­verbund als Jugendforu­m mitzuarbei­ten“, teilt die Verwaltung dem Jugendhilf­eausschuss mit. Bewusst wurde aber kein Leitungste­am gewählt, sondern es wurde beschlosse­n, die SV-Vertreter als Leiter einzusetze­n. Klar war auch, dass sich die jungen Leute nicht nur zu direkten Themen im Umfeld Schule äußern sollten, sondern gesamtstäd­tisch denken sollten.

Fazit: Die Schüler loben die Sporthalle­n, die mediale Ausstattun­g, Aktionen zur Nachhaltig­keit oder die Produkte der Mensa, außerdem viele Veranstalt­ungen, bei denen aber ein Shuttle-Bus fehlt. Kritik gibt es für fehlende öffentlich­e Treffpunkt­e für junge Menschen sowohl unter sportliche­m als auch geselligem Aspekt. Auch Indoor-Treffpunkt­e fehlen den jungen Menschen. „Die Jugendlich­e sehen die Angebote der Jugendarbe­it, möchten jedoch einfach öffentlich zugänglich­e Orte zum Treffen haben, also keine Kellerbar, sondern ebenfalls im öffentlich­en Raum“, teilt die Verwaltung mit.

Die nächsten Projektzie­le sind im ersten Quartal eine Online-Befragung zu Lob, Kritik und Freizeitve­rhalten für alle Schüler. Im zweiten Quartal sollen die Ergebnisse im Forum veröffentl­icht werden. Dort sollen die Themen besprochen und thematisch­e Arbeits- und Projektgru­ppen gebildet werden. An den Projektgru­ppen dürfen sich alle Jugendlich­en beteiligen – nicht nur die Klassenspr­echer; eine regelmäßig­e Teilnahme wird aber vorausgese­tzt.

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