Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Jugendliche wollen mitreden – Online-Befragung für Schüler
RADEVORMWALD Seit 2019 formiert sich ein Jugendforum in der Bergstadt neu. Unter dem Motto „Jugend spricht für sich“erörtern die Jugendlichen unter fachlicher Begleitung, wie eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und ein Mitspracherecht umgesetzt werden können. Auf diese Weise soll Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, an politischen Entscheidungsprozessen mitzuwirken. „Jugend spricht für sich“hat die Aufgabe, als Mittler zwischen Kindern, Jugendlichen und der Politik aufzutreten, um die Interessen, Wünsche und Forderungen von Kindern und Jugendlichen vernehmbar und sichtbar zu machen und sich für eine angemessene Umsetzung einzusetzen
Der Neueinstieg erfolgte, indem sich Klassen- und Schulsprecher der Sekundarstufen I und II begleitet und angeleitet durch das Jugendamt und unterstützt von den SV-Lehrern trafen. In gemeinsamen Gesprächen wurde eine Kick-Off-Veranstaltung geplant. Sowohl die Schulen als auch die jungen Leute zeigten ein großes Interesse, heißt es in einer Informationsvorlage
für den Jugendhilfeausschuss, der am Donnerstag, 6. Februar, 17 Uhr, im Mehrzweckraum des Bürgerhauses tagt.
Die Schüler diskutierten eifrig, wie ein Jugendforum in Rade künftig aussehen kann und wer darin vertreten sein soll. Vereinbart wurden regelmäßige Besprechungen mit den SV-Vertretern und je nach Themen und Bedarf auch große Runden mit Klassensprechern und Schülern.
Die Kick-Off-Veranstaltung im Dezember war ein großer Erfolg. Im Mittelpunkt stand die Frage, was ein Jugendforum bedeutet, und dass die erweiterte Interessenvertretung und Beteiligung über den Schulalltag hinaus gehen soll. „Auch die Schulvertreter der anderen Schulen zeigten sich sehr aufgeschlossen an einem Interessenverbund als Jugendforum mitzuarbeiten“, teilt die Verwaltung dem Jugendhilfeausschuss mit. Bewusst wurde aber kein Leitungsteam gewählt, sondern es wurde beschlossen, die SV-Vertreter als Leiter einzusetzen. Klar war auch, dass sich die jungen Leute nicht nur zu direkten Themen im Umfeld Schule äußern sollten, sondern gesamtstädtisch denken sollten.
Fazit: Die Schüler loben die Sporthallen, die mediale Ausstattung, Aktionen zur Nachhaltigkeit oder die Produkte der Mensa, außerdem viele Veranstaltungen, bei denen aber ein Shuttle-Bus fehlt. Kritik gibt es für fehlende öffentliche Treffpunkte für junge Menschen sowohl unter sportlichem als auch geselligem Aspekt. Auch Indoor-Treffpunkte fehlen den jungen Menschen. „Die Jugendliche sehen die Angebote der Jugendarbeit, möchten jedoch einfach öffentlich zugängliche Orte zum Treffen haben, also keine Kellerbar, sondern ebenfalls im öffentlichen Raum“, teilt die Verwaltung mit.
Die nächsten Projektziele sind im ersten Quartal eine Online-Befragung zu Lob, Kritik und Freizeitverhalten für alle Schüler. Im zweiten Quartal sollen die Ergebnisse im Forum veröffentlicht werden. Dort sollen die Themen besprochen und thematische Arbeits- und Projektgruppen gebildet werden. An den Projektgruppen dürfen sich alle Jugendlichen beteiligen – nicht nur die Klassensprecher; eine regelmäßige Teilnahme wird aber vorausgesetzt.