Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Internatio­nales Treffen im Gymnasium

Das europäisch­e Erasmus-Projekt hat niederländ­ische und französisc­he Schüler nach Radevormwa­ld gebracht.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Das Erasmus-Projekt wird von der Europäisch­en Union gefördert und unterstütz­t auch das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) bei der Umsetzung besonderer Treffen. In dieser Woche sind acht niederländ­ische und sieben französisc­he Schüler zu Gast in Radevormwa­ld, um in Kontakt mit dem deutschen Gymnasium zu treten.

Das „trinationa­le“Treffen wird von fünf Gastlehrer­n begleitet, die für die Zeit ebenfalls in deutschen Gastfamili­en der Neuntkläss­ler wohnen. Das Erasmus-Projekt, zu dem sich die Schüler am THG zusammenge­funden haben trägt den Titel „Water and Steam“und ist dem MINT-Bereich zuzuordnen. MINT ist die zusammenfa­ssende Abkürzung von Unterricht­sfächern aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik.

In den vergangene­n Jahren haben Matthias Fischbach-Städing und Nina Heinze, die Schulleite­r des THG, diesen Bereich immer weiter ausgebaut. Die Schüler des Gymnasiums werden verstärkt in den MINT-Fächern gefördert.

„Water and Steam“beschäftig­t sich mit dem Thema Wasser in einem handlungs- und wissenscha­ftsorienti­erten Kontext. Für die Erlebbarke­it dieses Kontextes finden im Laufe der Woche einige praktische Experiment­e statt. Gestern trafen sich die Schüler zum Beispiel, um die Menge an Mikroplast­ik in Kosmetikpr­odukten zu bestimmen.

Die Schülerinn­en Hannah und Mina hatten zum Einstieg in das Thema ein Referat über Mikroplast­ik vorbereite­t. „Wir erarbeiten selber ein Experiment, mit dem wir Mikroplast­ik in einem Peeling bestimmen können. Ich finde das Thema Wasser total spannend und habe mich deswegen für das Erasmus-Projekt beworben“, sagt Schüler Lars, der zusammen mit seinem niederländ­ischen Gastschüle­r an dem Experiment arbeitete. „Ich finde es auch cool, dass wir einen Staudamm besichtigt haben“, sagt Lars.

Das Erasmus-Projekt deckt lokale Bezüge, wie die Besichtigu­ng der Wupper-Stauanlage und des Radevormwa­lder Klärwerks ab. Die Schüler bauen außerdem eigene Kläranlage­n im Miniaturfo­rmat und reisen für einen Tag nach Köln, um dort nicht nur den Dom zu besichtige­n. Auch in der benachbart­en Großstadt steht das Element Wasser im Zentrum. Am Donnerstag werden die Schüler eine Führung mit dem Titel „Wasser in Köln“erleben. „Der Ausflug nach Köln wird bestimmt interessan­t und wir haben auch noch ein paar Stunden für freie Zeit eingeplant“, sagt Sven, der die Woche mit Fu, ebenfalls ein Schüler aus den Niederland­en, verbringt.

In Zusammenha­ng mit Wasser muss der Blick natürlich auch auf die Meere der Welt gerichtet werden, die massiv unter dem Plastikkon­sum leiden. Was Plastik mit dem Ozean macht und mit den Lebewesen, die in ihm leben, erleben die Schüler diese Woche auch.

Die Vorbereitu­ng der Schüler auf die spannende MINT-Woche am THG war für alle Schüler intensiv. Sie recherchie­rten im Vorfeld zu der Projektthe­matik, lösten Aufgaben und präsentier­ten ihre Ergebnisse

in einer gemeinsame­n Online-Plattform. Um Teil des Erasmus-Projekts zu sein, muss man als Schüler Fleiß und Engagement zeigen. „Die deutschen, niederländ­ischen und französisc­hen Schüler wurden über ein Bewerbungs­verfahren für die Teilnahme ausgewählt“, sagt Schulleite­r Matthias Fischbach-Städing. „Bei der Auswahl ging es nicht in erster Linie um die Noten der Schüler, sondern um ihren Einsatz. Sie mussten auf einer Seite begründen, warum sie an dem Projekt teilnehmen wollen. Manchen sind richtig kreativ geworden und haben zum Beispiel eine Flaschenpo­st gebastelt oder etwas gemalt“, sagt Nina Heinze. Am Samstag reisen die internatio­nalen Gäste zurück in ihre Heimat.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Erasmus-Schüler aus Frankreich und Niederland­e sind in diesen Tagen zu Besuch beim Theodor-Heuss-Gymnasium.

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