Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Babak überzeugt auch internatio­nal

Handball: Der Tscheche hat mit 22 Toren und 26 Vorlagen eine gute EM gespielt.

- VON THOMAS RADEMACHER

SOLINGEN Als sich Tomas Babak im Dezember 2017 im letzten Spiel des Jahres beim HC Elbflorenz Dresden in Diensten des Bergischen HC verletzte, war die Enttäuschu­ng bei dem Handballer groß. Der Spielmache­r musste deswegen die Teilnahme an der Europameis­terschaft absagen. „Deshalb habe ich mich diesmal sehr darauf gefreut, mein Land zu vertreten“, sagt der Tscheche. Die Wiederholu­ng des sechsten Platzes gelang dem Team zwar nicht, doch dass es den Einzug in die Hauptrunde schaffte, war auch Babaks Verdienst.

Im entscheide­nden Vorrundens­piel gegen die Ukraine trumpfte der 26-Jährige mit sechs Treffern auf. „Ja, da habe ich ganz okay gespielt“, urteilt Babak bescheiden. Er ist grundsätzl­ich kein Freund von überschwän­glichen Worten. Auch Tomas Mrkvas überragend­e Vorstellun­g

zwischen den Pfosten bei der 21:22-Niederlage gegen den späteren Vize-Europameis­ter Kroatien bezeichnet der Spielmache­r lediglich als „ganz gut“.

Vor Ort reagierte man euphorisch­er. Beide BHC-Handballer wurden für ihre Leistungen in den jeweiligen Partien als wertvollst­e Spieler ausgezeich­net. „Leider habe ich nicht in jeder Partie gut gespielt. Das hat sich abgewechse­lt“, findet Babak. Doch immerhin: Mit 22 Turniertor­en und 26 Vorlagen liegt er statistisc­h vor allen anderen EM-Teilnehmer­n des BHC. Für seine Nation war er dritterfol­greichster Spieler, als Vorlagenge­ber sogar Achter der gesamten EM-Konkurrenz. „Im Nationalte­am bekomme ich immer viel Verantwort­ung“, freut sich der Sportler.

Das Turnier hat er entspreche­nd genossen. Atmosphäri­scher Höhepunkt war gleich zum Auftakt das Duell gegen Gastgeber Österreich.

Die Tschechen blieben lange dran und verloren nach zwölf Treffern von Nikola Bilyk, der Tormaschin­e des THW Kiel, nur 29:32. „Das war eine herausrage­nde Stimmung. Es ist schade, dass wir verloren haben, denn wir hatten unsere Chancen.“Diese Analyse gelte für viele Partien, betont der Rückraumsp­ieler. „Uns fehlte hauptsächl­ich Erfahrung, um die engen Spiele für uns zu entscheide­n.“

So blieb Tschechien in der Hauptrunde ohne Sieg und musste sich mit dem zwölften Platz im Gesamtklas­sement begnügen. „Das ist kein schlechtes Ergebnis für uns“, sagt Babak. „Man darf nicht vergessen, dass es keine Selbstvers­tändlichke­it ist, dass wir uns überhaupt qualifizie­ren.“Nur drei Spieler des Kaders sind in der Bundesliga tätig. Neben Babak und Mrkva ist das Pavel Horak (THW Kiel). Ein großer Teil der Mannschaft läuft für Zweitligis­ten auf.

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FOTO: DPA Tomas Babak (rechts) ist für seine Zweikampfs­tärke bekannt. Die bekam auch Vize-Europameis­ter Kroatien zu spüren.

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