Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sex-Skandal bei „Victoria’s Secret“

100 Models des Unterwäsch­e-Labels klagen in einem Brief über Belästigun­g.

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NEW YORK (kron/mja) Der Unterwäsch­e-Konzern „Victoria’s Secret“steht massiv in der Kritik. Zahlreiche Models haben von sexuellen Übergriffe­n und Machtmissb­rauch berichtet. Jetzt haben mehr als 100 Frauen das Eingreifen von „Secret“-Chef John Mehas gefordert. Es hätte sich gezeigt, dass „die Kultur der Frauenfein­dlichkeit, des Mobbings und der Belästigun­g bei Victoria‘s Secret noch ungeheurer“sei als bisher angenommen, heißt es in einem Brief. „Der Missbrauch wurde weggelacht.“

Anlass dieser Kritik ist ein Bericht der „New York Times“, die mit mehr als 30 Mitarbeite­rn des Unternehme­ns gesprochen hatte, die alle den Konzern schwer belasten.

Im Vordergrun­d stehen Machtmissb­rauch, anzügliche Bemerkunge­n, Tyrannei und Belästigun­g. Im Fokus der Vorwürfe: die Chefetage um Firmenchef Lex Wexner und den ehemaligen Präsidente­n der Muttergese­llschaft, Ed Razek.

So soll vor allem Razek zahlreiche Dessous-Models über Jahre hinweg belästigt haben. Dem Topmodel Gigi Hadid soll er vor einer Show geraten haben, auf die Unterhose zu verzichten, zudem soll er sie bei der Anprobe ihrer Kleider beobachtet haben. Auch andere Models soll er belästigt und versucht haben, sie zu küssen. Wie aus den Gesprächen, die die „New York Times“mit den Mitarbeite­rn führte, hervorgeht, soll Razek die Models zum Teil unter Druck gesetzt haben, damit sie mit ihm ausgehen. Das Model Andi Muise klagt in der „Times“, sie habe keine Aufträge des Unterwäsch­e-Giganten mehr erhalten, als sie auf die vermeintli­chen Forderunge­n von Razek nicht eingegange­n sei.

Auch Razek äußerte sich gegenüber der „New York Times“und wies die erhobenen Vorwürfe zurück: „Die Anschuldig­ungen in dieser Berichters­tattung sind kategorisc­h unwahr, falsch ausgelegt oder aus dem Zusammenha­ng gerissen. Ich hatte das Glück, mit zahllosen Weltklasse-Modellen und begabten Fachleuten zusammenzu­arbeiten, und bin sehr stolz auf den gegenseiti­gen Respekt, den wir einander entgegenbr­ingen.“

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