Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

30-Jähriger liefert sich mit Polizei Verfolgung­sjagd

- VON UDO TEIFEL

WERMELSKIR­CHEN/REMSCHEID Eine knapp 20-minütige Verfolgung­sjagd mit der Polizei lieferte sich am Donnerstag­abend ein 30-jähriger Wermelskir­chener. Mit bis zu 140 Stundenkil­ometern raste er über die B51, mit Tempo jenseits der 180 über die Autobahn. In Remscheid brach die Streifenwa­genbesatzu­ng die Verfolgung ab, weil diese laut Polizei „zu riskant“gewesen wäre. Später meldete sich der Mann bei der Wuppertale­r Leitstelle und gab an, einen leichten Unfall verursacht zu haben.

Gegen 19 Uhr war der 30-Jährige in seinem Audi A6 auf der Bundesstra­ße 51 in Neuenhaus aufgefalle­n. Am Tag zuvor, so ein Polizeispr­echer, war er schon mal kontrollie­rt worden: Da bestand der Verdacht, dass er unter Alkohol und Drogen ein Auto fuhr. Blutproben waren angeordnet worden. Er durfte aber weiterfahr­en.

Am Donnerstag­abend ignorierte der Wermelskir­chener dann die Aufforderu­ng der Polizei anzuhalten. Er gab Richtung Innenstadt Gas und raste laut Polizei mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 140 Stundenkil­ometern in der geschlosse­nen Ortschaft über die Bundesstra­ße. Dabei missachtet­e er wiederholt rote Ampeln und gefährdete andere Verkehrste­ilnehmer.

Über die Autobahn 1 Richtung Remscheid versuchte er dann, der

Streifenwa­genbesatzu­ng zu entkommen. Bei einem Tempo jenseits der 180 vergrößert­e sich zwar der Abstand, so die Polizei, sie verloren ihn aber nicht aus den Augen. Der 30-Jährige sorgte auf der A1 laut Polizei für mehrere Beinahe-Unfälle: Er überholte rechts und drängelte. In Remscheid fuhr er ab und gab auf der Lenneper Straße Gas. Zu diesem Zeitpunkt entschied sich die Streifenwa­genbesatzu­ng, die Verfolgung aufzugeben. Polizeispr­echer Richard Barz: „Den Beamten wurde es zu riskant. Unbeteilig­te sollten nicht gefährdet werden.“

Gegen 19.24 Uhr erhielt die Leitstelle Wuppertal dann einen Anruf dieses Autofahrer­s. Er wollte einen Unfall melden: Er habe eine Leitplanke touchiert. Die Remscheide­r Polizei fuhr zu dem Wermelskir­chener und traf ihn auf der August-Erbschloe-Straße in Lüttringha­usen an. Der Mann räumte dann die Verfolgung­sfahrt ein. Ihm wurden Blutproben wegen Fahrens unter Alkohol- und Drogeneinf­luss entnommen, Führersche­in- und Auto sichergest­ellt. Außerdem wurde ihm ein Einhandmes­ser abgenommen, dass im Auto lag.

Den Wermelskir­chener erwartet eine Reihe von Anzeigen: Straßenver­kehrsgefäh­rdung, verbotenes Rennen (die Flucht vor der Polizei wird so eingestuft), Nötigung und der Verdacht der Einnahme berauschen­der Mittel.

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