Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

SPD will Mans’ Kandidatur unterstütz­en

Der Bürgermeis­ter habe frischen Wind in die Verwaltung gebracht, viele Projekte angestoßen und sei bürgernah, begründet die Parteispit­ze die Entscheidu­ng. Bei großen Themen sei man sich zudem in den Auffassung­en sehr nah.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD Seit Wochen wurde es bereits vermutet, nun herrscht Gewissheit: Die Sozialdemo­kraten in Radevormwa­ld werden sich bei der Wahl des Bürgermeis­ters hinter den Amtsinhabe­r Johannes Mans stellen.

Am Freitag machten der Stadtverba­ndsvorsitz­ende Dietmar Stark und sein Stellvertr­eter Arnold Müller diesen Beschluss im Rahmen eines Pressegesp­räches öffentlich. In der Sitzung des Parteivors­tandes am Mittwoch sowie in der Mitglieder­versammlun­g am Donnerstag habe es dazu allgemeine Zustimmung gegeben.

Johannes Mans, der seit 2015 im Amt ist, hatte Anfang der Woche erklärt, dass er eine zweite Amtszeit anstrebt. Vor fünf Jahren war er als Kandidat der Alternativ­en Liste (AL) angetreten, diesmal will Mans sich nicht als Vertreter einer bestimmten Partei, sondern als unabhängig­er Kandidat für das Amt bewerben.

„Wir haben vor dieser Entscheidu­ng analysiert, wie die Stadt aufgestell­t ist und wie der Bürgermeis­ter seine Geschäfte führt“, erklärt Dietmar Stark. Und man sei zum Schluss gekommen, dass eine erneute Amtszeit des Bürgermeis­ters das Beste für Radevormwa­ld sei.

Dafür sprächen mehrere Gründe. Mans habe „neues Leben in die Stadt“gebracht, so Stark, er habe viele Aufgaben angepackt, die vorher liegen geblieben seien und habe die Verwaltung umgekrempe­lt. Für die Wupperorte, deren Einwohner sich lange zurückgese­tzt gefühlt hätten, habe Mans sich stark eingesetzt, so dass dort so positive Entwicklun­gen wie das Ärztehaus und die neue Begegnungs­stätte auf den Weg gebracht worden seien.

Zudem überzeuge Johannes Mans durch seinen Stil, erklärt Dietmar Stark. „Er hat eine erfrischen­de Herangehen­sweise, ist kein Bedenkentr­äger.“Auch sei Mans ein Mensch, für den soziale Themen wichtig seien. Er sei bürgernah, habe für jeden Zeit und ein offenes Ohr und wirke authentisc­h. Angesichts der vielen Projekte, die in den vergangene­n Jahren vom Stadtchef begonnen wurden, sei es außerdem sinnvoll, dass er die Zügel weiter in der Hand halte.

Zu den Vorstellun­gen des Bürgermeis­ters, beispielsw­eise was die Entwicklun­g des Baugebiete­s Karthausen angeht, „gibt es viele Schnittmen­gen mit unseren Auffassung­en“, erklärte Arnold Müller.

Den Sozialdemo­kraten ist klar, dass ihre Unterstütz­ung des Bürgermeis­ters von den Christdemo­kraten als Beleg dafür interpreti­ert wird, Mans habe mit dem von ihm

beauftragt­en Gutachten über den gewählten Beigeordne­ten Christian Klicki (CDU) der SPD in die Hände gespielt. Zuvor hatten die Sozialdemo­kraten und andere Fraktionen

Zweifel an der Qualifikat­ion Klickis geäußert (unserer Redaktion berichtete). Der Wermelskir­chener hatte sich schließlic­h zum Rückzug entschloss­en.

Die Christdemo­kraten hatten den Bürgermeis­ter wegen dieser Vorgänge sehr deutlich kritisiert und ihm teilweise sogar das Vertrauen entzogen. So hatte der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Ralf-Udo Krapp (CDU) seinen Rückzug erklärt, weil er mit Johannes Mans nicht mehr zusammen arbeiten könnte.

Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Dietmar Stark verurteilt dagegen die Kritik am Bürgermeis­ter und betont, Mans habe nach Recht und Gesetz nicht anders handeln können, als die Überprüfun­g einzuleite­n. Die Gerüchte, die Kanzlei, welche das Gutachten erstellte, habe der SPD damit eine Gefälligke­it getan, seien absurd.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) ?? Dietmar Stark (links) mit Bürgermeis­ter Johannes Mans bei einer Podiumsver­anstaltung der SPD zum Thema Wohnen im vergangene­n Jahr.
FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Dietmar Stark (links) mit Bürgermeis­ter Johannes Mans bei einer Podiumsver­anstaltung der SPD zum Thema Wohnen im vergangene­n Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany