Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Demir trifft im Derby auf Kosanovic
Fußball: Zum Start in die zweite Saisonhälfte empfängt Ayyildiz den SC 08. Born und Marathon spielen auswärts.
SC Ayyildiz Remscheid – SC 08 Radevormwald (So., 15 Uhr, Honsberg). Knapp sechs Jahre lang hat Zdenko Kosanovic beim SCA an der Seitenlinie gestanden. Nun kehrt er als Trainer des SC 08 dorthin zurück, wo er „eine verdammt lange Zeit“das sportliche Sagen hatte und er viele alte Bekannte wiedertreffen wird. „Das sind immer spezielle Spiele, wenn man auf seinen Ex-Verein trifft“, sagt „Kosa“, der dieses „Schicksal“mit seinem Gegenüber teilt. Erdal Demir, heutiger Ayyildiz-Coach und damit einer der Nachfolger von Kosanovic in Honsberg, hat vier Jahre lang die Geschicke des SC 08 geleitet. „Der Verein liegt mir auch immer noch am Herzen“, gibt er zu und teilt die Ansicht seines Nachfolgers am Kollenberg: „Für mich ist es immer etwas Besonderes, gegen Rade zu spielen.“
Rein sportlich ist die Ausgangslage eindeutig. Ayyildiz hat als Fünfter
„Ich mache mir Gedanken, aber keine Sorgen“Sascha Odina Trainer des SSV Bergisch Born
nur vier Punkte Rückstand auf Aufstiegsplatz zwei, die Bergstädter liegen als Schlusslicht ebenso viele Zähler hinter dem rettenden Ufer. „Wenn es nur nach der Tabelle geht, sind wir klarer Favorit“, weiß auch Demir. „Aber unterschätzen dürfen wir den SC 08 auf keinen Fall.“Dabei erinnert er an das Hinspiel (0:0) und das verlorene Pokalspiel (0:3) Mitte November.
Kosanovic, der erst vor einem Monat bei den Radern übernommen hat, will sich zu möglichen Chancen gar nicht äußern. „Ich lasse mich überraschen“, sagt der Coach, der sich viel mehr fragt, wen er überhaupt aufstellen kann. In schöner Regelmäßigkeit trudelten immer wieder Wochen Absagen bei ihm ein. „Was die alle für Krankheiten haben“, sagt Kosanovic nur noch kopfschüttelnd. „Ich wusste gar nicht, was es alles gibt.“Gesichert fallen Hüseyin Kilic, Niklas Brocksieper, Eike Klausing und Alper Citirik
aus. Beim SCA ist die personelle Lage deutlich entspannter. Zwar hat es einige – wie Demir selbst – unter der Woche mit einer Erkältung oder Grippe erwischt, am Sonntag dürfte der Trainer aber nahezu aus dem Vollen schöpfen können.
SSVg. Heiligenhaus – SSV Bergisch Born (So., 15 Uhr). Auf die Borner wartet zum Start in 2020 eine knifflige Aufgabe. Lange Zeit galt Heiligenhaus als Abstiegskandidat Nummer eins, hat sich zum Ende des Jahres aber stabilisiert und 13 Punkte aus sieben Partien geholt. Auch die Testspielergebnisse unterstrichen diesen Trend. „Die sind im Aufwind“, hat auch Sascha Odina registriert und sieht die Partie als „harte Bewährungsprobe“.
Wo sein Team steht, weiß der SSVCoach nach einer „durchwachsenen Vorbereitung“nicht wirklich. „Ich mache mich Gedanken, aber keine Sorgen“, erklärt Odina vielsagend. Vor allem die Defensive offenbarte in den Testspielen große Mängel. „Da müssen wir ansetzen“, fordert er. Hoffnung macht, dass Kapitän Francesco Serleti sein Startelf-Comeback feiern könnte. Enzo Graziano fällt weiter aus, Fabian Janz ist wegen beruflicher Verpflichtungen
in die 2. Mannschaft gewechselt. Dafür ist Marc Kohnke aufgerückt.
DV Solingen – VfB Marathon (So., 15.30 Uhr). Auch den VfB hat ein Spieler kurz vor dem Start in die Restsaison verlassen: Daniel Trailovic ist nach Wuppertal gezogen. Nicht zur Verfügung stehen Patrick Sadowski und Dennis Prinz, der Einsatz von Maurizio Lo Pinto ist noch fraglich. „Wir müssen dagegenhalten“, fordert Abteilungsleiter Bernd Seidler, der von einem spielstarken Gegner ausgeht. Dieser knüpfte dem famos gestarteten Aufsteiger beim 2:2 im Hinspiel den ersten Punkt ab.