Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Das besagt die Hufeisentheorie
Die Hufeisentheorie (auch Hufeisenschema genannt) geht davon aus, dass das politische Spektrum einer Gesellschaft mit einem Hufeisen vergleichbar ist. Politische Kräfte sollen sich demnach nur dadurch unterscheiden, dass sie den Staat und seine Ordnung entweder akzeptieren, unterstützen und erhalten oder ablehnen bis bekämpfen.
Aufteilung Auf der horizontalen Achse ist das Hufeisen in zwei Teile aufgeteilt: gemäßigte und extremistische Kräfte. Während die extremistischen Kräfte die freiheitlich-demokratische Grundordnung angreifen wollen, möchten die gemäßigten Kräfte dies nicht. Auf der vertikalen Achse ist das Hufeisen in drei Teile unterteilt: Linke Kräfte auf der linken Seite, die gemäßigte Mitte in der Mitte und rechte Kräfte auf der rechten Seite. Ihre Übergänge sind teilweise unscharf.
Schlussfolgerung Links- und Rechtsextremismus können gleichgesetzt werden. Daraus kann abgeleitet werden, dass Linksextreme und Rechtsextreme in Methoden und Struktur ähneln und Gemeinsamkeiten aufweisen, zum Beispiel Gewaltbereitschaft, Ablehnung der Polizei als Ordnungsmacht und der Wunsch nach einer anderen Staatsform.
Kritik Dass sich das Weltbild und die Ziele von Rechtsextremen und Linksextremen unterscheiden, wird bei der Theorie nicht berücksichtigt. Auch kann nicht betrachtet werden, ob es mehr Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den beiden Extremen gibt.
Idee Die Theorie wurde vom französischen Philosophen Jean-Pierre Faye in den 1990er Jahren entwickelt