Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Der Terminkalender droht zu platzen
Eins vorweg: Es war natürlich die einzig richtige Entscheidung, das Derby zwischen Gladbach und Köln abzusagen. Alles andere wäre unverantwortlich gewesen, was die Sicherheit und körperliche Unversehrtheit der Zuschauer angeht. Doch womit das akute Problem des Sonntags gelöst wurde, stellt die Deutsche Fußball Liga (DFL) vor das nächste Dilemma: einen vertretbaren Termin für die Neuansetzung zu finden. Und das, soviel ist schon klar, ist gar nicht so einfach.
Der Fußball-Terminkalender ist für Spielausfälle eigentlich gar nicht mehr ausgerichtet. Will man einen für ein solches Risiko-Spiel ohnehin bedenklichen Unter-der-Woche-Termin anvisieren, der noch nicht vom DFB-, Europapokal oder einem Länderspieltermin belegt oder berührt wird, müsste das Spiel in dieser Woche stattfinden. Das ist unmöglich. Dann wäre erst wieder nach dem
33. Spieltag Platz – so lange will aber niemand eine unbereinigte Tabelle angucken. Denkbar wäre eine Parallel-Ansetzung zum Viertelfinale im DFB-Pokal am 3. oder
4. März. Köln und Gladbach sind dort nicht vertreten, das zumindest würde passen. Es bleibt aber die Frage, wie TV-Rechteinhaber wie „ARD“und „Sport1“reagieren, wenn zeitgleich zu ihrem Premiumprodukt das Premiumprodukt Rheinderby bei „Sky“stattfindet. Oder man wählt den frühen Abend eines Europapokaltermins. Es ist jedenfalls bezeichnend, dass die Suche nach einem einzigen Ersatztermin für ein Bundesligaspiel den Rahmenterminplan an die Grenzen des Machbaren bringt.
Diese Feststellung alleine sollte Warnung genug sein, dass die Spieler von der Belastung her am Limit sind. Nicht nur im Fußball, aber eben auch.