Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Was Sie nach der Derby-Absage wissen müssen
Warum wurde Gladbach gegen Köln verlegt? Was passiert mit den Tickets? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
MÖNCHENGLADBACH Am frühen Sonntagmorgen herrschte Klarheit: Das für 15.30 Uhr angesetzte Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln wurde abgesagt. Was bedeutet die Absage für Fans, für die Liga, für die beiden Vereine? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.
Warum kam es zu der Absage?
Schon am Samstagabend hatte das Derby auf der Kippe gestanden. Sonntagmorgen um 5.45 Uhr trafen sich dann nach Informationen unserer Redaktion Geschäftsführer Stephan Schippers, Direktor Stadionbetrieb und -bau Bernhard Nießen, Sicherheitschef Matthias Neumann und Mediendirektor Markus Aretz am Borussia-Park, per Telefon wurden die Bundespolizei, die örtliche Polizei und Feuerwehr sowie Vertreter des deutschen Wetterdienstes und der Stadt Mönchengladbach zugeschaltet. Nach einer halben Stunde Beratung stand um 6.15 Uhr fest, dass das Derby abgesagt wird. „Da eine gesicherte Abreise der Fans dadurch nicht gewährleistet werden kann, hat sich Borussia in enger Abstimmung mit der Stadt Mönchengladbach, der Feuerwehr, der Polizei und der Deutschen Fußball-Liga zu der Absage des Spiels entschlossen“, teilte Borussia daraufhin mit. Gleiches ließ der 1. FC Köln verlauten.
War die Absage alternativlos?
Borussia und die DFL hätten das Spiel gerne stattfinden lassen, das Spiel an sich war auch nach Informationen unserer Redaktion nicht gefährdet, da der Sturm laut Vorhersage nach wie vor erst nach Spielende eine bedrohliche Stärke annehmen soll. Jedoch so schnell und heftig, dass eine Gefahr für die Abreisenden bestanden hätte. Der Auto- und Bahnverkehr haben der Feuerwehr und Polizei Sorgen bereitet, auch die Tatsache, dass Köln-Fans, die größten Rivalen der eigenen Anhänger, in Mönchengladbach festsitzen könnten, bestärkte die Erkenntnis, dass abgesagt werden muss.
Gibt es schon einen Nachholtermin?
Wann das Spiel ausgetragen wird, ist noch offen. Die DFL teilte mit, dass im Laufe der kommenden Woche festgelegt wird, für welchen Termin das Derby neu angesetzt wird. Aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen dieses Hochsicherheitsspiels – großes Polizeiaufgebot, Betretungsverbote, Glasflaschenverbote, Sperrungen etc. – ist die Terminplanung wohl komplizierter. Fest steht, dass das Spiel aufgrund des Spielplans nicht an einem anderen Wochenende stattfinden wird, sondern an einem Wochentag abends. „Wir werden uns gegen einen Termin im Februar aussprechen, weil das nicht in unsere Aktivitäten passt“, sagte Kölns Sport-Geschäftsführer Horst Heldt.
Die Eintrittskarten für das Spiel behalten ihre Gültigkeit. Das teilten beide Klubs auf ihren Internetseiten mit. Fans, die am Nachholtermin nicht die Möglichkeit haben, ins Stadion zu kommen, können ihre Tickets über die offizielle Zweitmarkt-Plattform Borussias zum Weiterverkauf anbieten. Kosten für Hotelbuchungen oder die Anreise, die im Rahmen des Spiels anfallen, werden von Borussia nicht erstattet.
Wie geht es für die beiden Teams weiter?
Für die Borussen beginnt am Dienstag die Vorbereitung auf das Spiel am Samstag beim Niederrhein-Nachbarn Fortuna Düsseldorf (Anstoß um 18.30 Uhr). Für den 1. FC Köln steht am Sonntag (15.30 Uhr) das Spiel gegen den FC Bayern München an.
Was bedeutet die Absage für die Gelb-Rot-Sperre von Alassane Plea?
Weil das Derby nicht bis zum kommenden Wochenende nachgeholt werden kann, wird Borussias Top-Stürmer am Samstag bei Fortuna Düsseldorf nicht mitwirken dürfen. Gegen Köln wird Plea dann – sofern er zum neuen Termin fit und nicht wieder gesperrt ist – spielen dürfen. Der Franzose wurde beim 2:2 bei RB Leipzig nach wiederholtem Meckern vom Platz gestellt.