Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Durchbruch für den Autor Arthur Miller
Das Stück, das am 10. Februar 1949 am Broadway Premiere hatte, machte seinen Autoren auf einen Schlag berühmt:
Arthur Miller bekam für „Tod eines Handlungsreisenden“noch im selben Jahr den Pulitzer-Preis. Schon kurz nach der Uraufführung zeigte sich, dass das Stück einen Nerv getroffen hatte. Als der Vorhang fiel, blieb das Publikum ergriffen sitzen. Erst nach einigen Augenblicken begann jemand zu klatschen – dann stoppte der Beifall lange nicht. Manch einer erkannte sich wieder in der Hauptfigur des Willy Loman. Dieser, eigentlich nicht unsympathisch, verfolgt den trügerischen „amerikanischen Traum“. Beruflicher Erfolg und Reichtum – das ist es, was für ihn zählt. Doch er scheitert. Der berufliche Erfolg bleibt aus, die Rechnungen kann er nicht mehr bezahlen, und am Ende verliert er, im Alter von 63 Jahren und nach 34 Jahren bei derselben Firma, seine Arbeitsstelle. „Du kannst die Zitrone nicht auspressen und dann die Schale wegwerfen – der Mensch ist doch kein Abfall“, lässt Miller seinen Protagonisten an einer Stelle sagen. Die Kritik am Gesellschaftssystem war deutlich. Das brachte Miller auch Kritik ein. Zweifel am Kapitalismus: Das setzten viele zu dieser Zeit gleich mit allzu großer Nähe zum Kommunismus. Doch der Erfolg des Stücks war nicht aufzuhalten. 18 Monate lang war die Inszenierung von Regisseur Elias Kazan am Broadway ausverkauft. 1951 wurde „Tod eines Handlungsreisenden“zum ersten Mal verfilmt und gleich für fünf Oscars nominiert. Weitere Verfilmungen folgten, unter anderem 1968 mit Heinz Rühmann und 1985 mit Dustin Hoffman.