Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sturmtief legt das Stadtleben teils lahm

Am Sonntag wurde es nicht nur in der Altstadt früher als sonst ruhig. Die Schulen sind an diesem Montag geschlosse­n.

- VON NICOLE LANGE

Angesichts der erwarteten Beeinträch­tigungen durch das Sturmtief Sabine bleiben in Düsseldorf an diesem Montag die Schulen und Kindertage­sstätten geschlosse­n. „Es findet kein Unterricht statt, allerdings ist für Schüler, die dennoch die Schulen erreichen, ein Notdienst sichergest­ellt“, teilte das Krisenmana­gement der Stadt Düsseldorf am Samstag mit. Das gilt auch für die städtische­n Kitas.

Bei Einrichtun­gen, die nicht in städtische­r Trägerscha­ft sind, sollten die Eltern sich mit den jeweiligen Trägern vorab in Verbindung setzen, riet die Stadt. Die Diakonie Düsseldorf bat die Eltern ihrer 48 Kitas, sie sollten ihre Kinder zuhause lassen. Man werde versuchen, Notgruppen einzuricht­en, könne das aber nicht garantiere­n. Auch das Caritas-Familienze­ntrum Leopoldstr­aße, die Sinti Kita sowie die St.-Raphael-Kita bleiben geschlosse­n; in allen Einrichtun­gen werden laut Caritas Notgruppen eingericht­et sein. Die Awo Düsseldorf lässt alle ihre Kitas und die Großtagesp­flegen geschlosse­n, auch hier soll ein Notdienst eingericht­et werden.

„Die Sicherheit der Kinder geht auf jeden Fall vor“, sagte die Vorsitzend­e der Arbeitsgem­einschaft Düsseldorf­er Schulen, Andrea Lausberg-Reichardt. Entspreche­nd stehe man hinter der Entscheidu­ng für die Schließung, auch wenn sie für manche Eltern sicherlich eine Herausford­erung darstelle. „Immerhin ist das so rechtzeiti­g mitgeteilt worden, dass die Eltern sich über das Wochenende darum kümmern konnten, wie ihre Kinder betreut werden.“Auch der Sprecher der Kita-Eltern, Michail Knaul, sagte, letztlich gehe es um die Sicherheit. Allerdings sei vielen Eltern nicht klar, was im Einzelfall die Notbetreuu­ng sei: „Man sollte auf jeden Fall morgens in der Kita anrufen, ehe man hinfährt.“

Für die Anmeldung an den weiterführ­enden Schulen fällt der Anmeldeter­min

an diesem Montag ebenfalls aus. Diese Anmeldeter­mine werden am Dienstag, 11. Februar, von 14 bis 18 Uhr nachgeholt.

Geschlosse­n bleiben an diesem Montag auch alle städtische­n Außensport­anlagen und weiterhin der Wildpark. Die Stadt riet, auf Besuche der Wälder sowie der Park- und Friedhofsa­nlagen zu verzichten. Die Feuerwehr empfahl den Bürgerinne­n und Bürgern, sich während des

Sturms nicht im Freien aufzuhalte­n.

Eine allgemeine Weisung der Stadtverwa­ltung an ihre Mitarbeite­r gab es dagegen nicht, wie Personalde­zernent Andreas Meyer-Falcke sagte. Den Mitarbeite­rn werde aber nahegelegt, auf die Wetterund Wegeverhäl­tnisse zu achten. Die Düsseldorf­er Angestellt­en des Telekommun­ikationsko­nzerns Vodafone sind von ihrem Arbeitgebe­r gebeten worden, nach Möglichkei­t im Home-Office zu arbeiten – was dort auch sonst möglich ist. „Natürlich gibt es Bereiche, in denen die Leute vor Ort arbeiten müssen, beispielsw­eise der Sicherheit­sdienst oder die Mitarbeite­r unseres Shops auf dem Campus“, sagte ein Sprecher. Ansonsten sei Home-Office aber schon deshalb sinnvoll, weil viele Eltern auch die Betreuung ihrer Kinder neu organisier­en müssten.

Bereits am Sonntagnac­hmittag gab es vielerorts Vorbereitu­ngen auf den Sturm, das übliche Stadtleben an einem temperatur­mäßig milden Sonntagnac­hmittag wurde davon sichtbar beeinfluss­t. Die Altstadt-Hausbrauer­eien Füchschen, Uerige und Zum Schlüssel schlossen wegen der Sturmwarnu­ng bereits am Nachmittag. Auch sonst war es in der Altstadt trotz Temperatur­en um zwölf Grad nachmittag­s schon weitgehend menschenle­er, viele Außentisch­e waren entfernt und Schirme geschlosse­n worden. Auch in anderen Stadtteile­n schlossen einige Restaurant­s oder Fitnessstu­dios früher – unter anderem, damit das Personal noch vor dem erwarteten Höhepunkt am späteren Abend nach Hause kommen kann.

Bei der Rheinbahn hieß es auf Anfrage, man werde so lange wie möglich fahren. „Unsere Leitstelle steht in einem stetigen Austausch mit dem Wetterdien­st und wird auf mögliche Entwicklun­gen natürlich reagieren“, sagte eine Sprecherin. Man werde dann je nach Entwicklun­g der Lage entscheide­n, ob in Teilen des Netzes der Betrieb eingestell­t werde. Normalerwe­ise ist etwa der Betrieb in den U-Bahn-Tunneln weiterhin möglich; hier werde man im Zweifel angesichts der Gesamtlage entscheide­n, ob sich das noch lohne.

Bei der Awista hieß es am Sonntagabe­nd noch, dass man keine besonderen Anordnunge­n zum Herausstel­len von Müll und Sperrmüll am Montag herausgege­ben habe. Wie die Lage sich nun tatsächlic­h entwickle, bleibe natürlich abzuwarten, sagte ein Sprecher.

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Stadt warnte an den Einfallstr­aßen aus Süd und Nord – hier am Kennedydam­m – vor den Sturmböen.
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RP-FOTO: NICOLE LANGE Die Altstadt war bereits am Sonntagnac­hmittag deutlich leerer als üblich, viele Außentisch­e waren entfernt worden.

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