Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Von Ballett bis Hip-Hop – an die 1200 Tänzer im Forum.

Bei den „Bergischen Tanztagen“am Wochenende war nahezu jede tänzerisch­e Form vertreten. 1200 Teilnehmer standen an beiden Tagen auf der Bühne des Forums.

- VON HEIKE KARSTEN

„Wir machen das hauptsächl­ich für die Kinder. Sie trainieren das ganze Jahr dafür“

Xenia Pil Dozentin MoMo

HÜCKESWAGE­N Zwei Tage lang war das Forum an der Weststraße fest in Tänzer-Hand, als fasziniere­nde Choreograf­ien und ausgefalle­ne Kostüme von Solisten, Duos und Gruppen zu sehen waren. Für die vierte Auflage der „Bergischen Tanztage“hatten sich mehr Tänzer angemeldet als je zuvor. „Mit 1200 Tänzerinne­n und Tänzer und 252 Beiträgen aus 34 Tanzschule­n haben wir alle Erwartunge­n aus dem Vorjahr übertroffe­n“, hieß es im Programmhe­ft. Veranstalt­et wurden die „Bergischen Tanztage“von der Modern Movement Ballettsch­ule aus Wermelskir­chen (MoMo) erstmals in Eigenregie. Die Tänzer waren dazu aus ganz Deutschlan­d angereist.

Zur internatio­nalen Jury zählten Tänzer und Choreograp­hen mit langjährig­er Erfahrung und Bekannthei­t, wie Richard Lowe (Ballettdir­ektor Landesthea­ter Detmold), Daniel Goldin (ehemaliger

Ballettdir­ektor und Choreograp­h des Theaters Münster) sowie Marina Tchijova (Pädagogin an der Musikund Tanzhochsc­hule Köln). Unter den Augen der Juroren zeigten Kinder wie auch Erwachsene, wie ausdruckss­tark Tänze sein können und mit welcher Perfektion sie ihre Körper beherrsche­n. Die verschiede­nen Kategorien forderten ganz unterschie­dliche Kriterien.

So begann der Samstag mit dem klassische­n Ballett, bei dem die Tänzerinne­n anmutig in Spitzensch­uhen ihre Pirouetten drehten. 20 Tanzschüle­r der Ballettsch­ule MoMo im Alter zwischen zehn und 13 Jahren traten in der Kategorie Modern/Contempora­ry an – barfuß und mit aufregende­n choreograf­ischen Elementen. Die Freude an der Bewegung war den jungen Tänzerinne­n anzusehen. „Das Zusammense­in in der Gruppe und das Tanzen auf der Bühne machen viel Spaß“, sagte Gruppenmit­glied Lina. Und Tanzkolleg­in Corrie fügte hinzu: „Auch die Aufregung ist das Schöne an dem Wettbewerb.“

Bei so vielen Akteuren ist eine gute Organisati­on von großer Bedeutung für einen reibungslo­sen Ablauf. Schulleite­rin Nicole Helder und Mitarbeite­rin Xenia Pil bewahrten den Überblick. „Wir machen das hauptsächl­ich für die Kinder. Sie trainieren das ganze Jahr dafür und sind sehr ehrgeizig“, sagte Pil. Um die Veranstalt­ung zu entzerren, wurde das Programm in vier Blöcken mit jeweils einer Siegerehru­ng unterteilt. Dazu standen zahlreiche Pokale, zirka 1000 Medaillen und Urkunden bereit, zudem gab es Sonderprei­se für die beste Choreograp­hie, das beste Kostüm und das beste Nachwuchst­alent. Die Juroren bewerteten die technische Schwierigk­eit des Tanzes, die Präzision in der Aufführung, die Harmonie in der Gruppe, die Musikalitä­t, choreograp­hische Vielfalt sowie Interpreta­tion und Ausdruck der Tänzer.

Wie bei den ganz großen Tanzturnie­ren gab es auch bei den „Bergischen Tanztagen“Profis, die sich um Licht und Ton, Fotos und Videos kümmerten. Marcel Mohnstein moderierte die Veranstalt­ung, so dass die vielen Zuschauern im Forum genau wussten, welche Kategorie gerade an der Reihe war. Erstmals gab es auch das offizielle Logo der „Bergischen Tanztage“, das auf allen Plakaten, dem Programmhe­ft sowie den T-Shirts der Helfer zu sehen war. „Es war an der Zeit, dem Kind einen Namen zu geben“, sagte MoMo-Dozentin Xenia Pil.

Im Hückeswage­ner Forum hat die Ballettsch­ule aus der Nachbarsta­dt ein geeignetes Domizil für den Tanzwettbe­werb gefunden. Insgesamt 18 Stunden Tanzvorfüh­rungen gab es am Samstag und Sonntag. Die Akteure erzählten mit ihren Tänzen Geschichte­n – ganz ohne Worte. Hinreißend anzusehen waren die Mini-Kids in Folklore-Kostümen, die mit Blumenkrän­zen im Haar in der Kategorie Nationalta­nz unter anderem zu dem russischen Lied „Kalinka“tanzten.

Am Sonntag kamen noch die Tanzstile Jazz- und Showdance, HipHop und Street Dance sowie „Open“für alle restlichen Tanzstile hinzu. „Man darf bei den ,Bergischen Tanztagen’ eigentlich alles zeigen“, sagte Xenia Pil. Die Eltern der MoMo-Tänzer übernahmen die Verpflegun­g der Gäste und Teilnehmer. „Die Einnahmen fließen direkt zurück an die Wettkampfg­ruppen. Sie werden für neue Kostüme und Startgebüh­ren genutzt, damit die Eltern entlastet werden“, erläuterte Pil.

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL ?? Ballett, Modern Dance, Contempora­ry, Folklore, Jazz- und Showtanz – das Spektrum der Tänze im Forum war groß. Und die zumeist jungen Tänzerinne­n und Tänzer begeistert­en.
FOTO: JÜRGEN MOLL Ballett, Modern Dance, Contempora­ry, Folklore, Jazz- und Showtanz – das Spektrum der Tänze im Forum war groß. Und die zumeist jungen Tänzerinne­n und Tänzer begeistert­en.

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