Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Maren Donner und Tobias Glagau traten in der lutherischen Kirche auf.
Maren Donner und Tobias Glagau spielten in der lutherischen Kirche.
RADEVORMWALD Tobias Glagau und Maren Donner waren schon einmal in der lutherischen Kirche an der Burgstraße. 2019 widmeten sich die Musiker dem Gesamtwerk „Die schöne Müllerin“von Franz Schubert. Am Samstag meldeten sich die beiden mit Werken von Robert Schumann, Ralph Vaughan Williams und Franz Schubert zurück. Mit dem Konzerttitel „Vom Kommen, Gehen und Bleiben“, knüpften sie an die Thematik der „schönen Müllerin“an. Martin Scheibner, der in der lutherischen Kirche für die Kirchenmusik zuständig ist, freute sich über die thematische Weiterführung. „Es geht weiter in den Geschichten des Wanderns und Reisens. Der Spannungsbogen wird die einzelnen Geschichten erzählen“, sagte er.
Die Pianistin Maren Donner ist auf die Vokalbegleitung spezialisiert. Sie beschäftigt sich gerne mit klassischen Werken, Operetten, Musicals und Chansons. Die gebürtige Lenneperin hat in Essen und Wien studiert. Ihre Begleitung am Flügel zu Tobias Glagaus Stimme begeisterte die Zuhörer am Samstag. Der Tenor hat ein Gesangsstudium in Aachen absolviert und hat zahlreiche Konzerte im In- und Ausland gesungen.
Den Anfang des Liederabends machte das „Wanderlied“von Robert Schumann. Dass die Musiker also immer noch auf der Reise sind, wurde in den ersten Minuten deutlich. Das Duo setzt sich mit den Fragen „Wohin geht die Reise?“, „Gibt es einen Ort des Bleibens“und „Mit wem reise ich?“auseinander. Fest steht: Der Weg ist das Ziel und der Weg ist durch Musik besonders gut darstellbar. Neun Stücke gehörten während des Konzerts zu „Songs of Travel“, die allesamt von Ralph Vaughan Williams geschrieben wurden. Die von Tobias Glagau in Englisch gesungenen Texte, wurden auf dem Programmblatt übersetzt, damit alle Zuhörer die Handlung mitverfolgen und erleben konnten. Die Reise von Ralph Vaughan Williams entdeckte die Schönheit der Natur und des Lebens, der Jugend und der Liebe und ließ Platz für Träume. „Wohin soll ich mich wenden?“fragt nach dem richtigen Lebensweg, bis die Reise mit einem starken und aufgewühlten „Ich bin die Hänge hinaufund hinabgetrottet“endet. Im Zusammenspiel mit Maren Donner vertonte Tobias Glagau diese Wanderung, mit all ihren Höhen und Tiefen, gefühlvoll und überzeugend.
Das Publikum war von dieser ersten Geschichte des Abends begeistert.
„Der Wanderer“von Franz Schubert leitete die nächste große Reise des Konzerts ein. Mit Robert Schubert hatten die Musiker das Konzert begonnen, und auch am Ende des Abends widmeten sie sich ihm wieder. Der „Liederkreis“, bestehend aus zwölf Kapiteln, begann „In der Fremde“und endete in der „Frühlingsnacht“. Voll von Wehmut und Nähe zur Natur greift Robert Schumann mit diesem komplexen Werk die Thematik des Wanders auf. Maren Donner und Tobias Glagau schenkten ihrem Publikum einen bewegenden Konzertabend.