Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Befreiungs­schlag der HG Remscheid

Der Handball-Regionalli­gist feiert 25:24-Heimsieg gegen den BTB Aachen und holt sich zwei wichtige Punkte im Abstiegska­mpf.

- VON PETER KUHLENDAHL

REMSCHEID Er strahlte über das ganze Gesicht. Und war mit seinen Gehhilfen fast schneller unterwegs, als vor seiner Knieoperat­ion ohne. „Da muss also erst der Chef zurück sein, und schon läuft es“, meinte HGRBoss Ralf Hesse, der nach dem Eingriff und anschließe­nder Reha zum ersten Mal wieder in der Halle Neuenkamp war und gleich den 25:24 (11:11)-Sieg der HG Remscheid gegen den BTB Aachen erleben durfte.

Einer der Ersten, den er herzte und lobte, war HGR-Trainer Frank Berblinger: „Du hast die Jungs genau richtig eingestell­t.“Nicht nur diese Worte sorgten beim Ex-Profi für Erleichter­ung, sondern der gesamte Auftritts seines Teams: „Nur so geht es. Die gute Deckungsar­beit war der entscheide­nde Baustein. Die hilft auch dem Torhüter. Und damit kann man auch den einen oder anderen Fehler in der Offensive kompensier­en.“

Kurz und knapp brachte es derweil HGR-Spielmache­r Felix Handschke auf den Punkt, was es am Ende ausmachte: „Es war der Wille.“Genau den merkte man allen Remscheide­rn an. Egal, ob sie auf dem Feld standen, auf der Bank saßen oder – da sie nicht im Kader waren – auf der Tribüne. Es wurde um jeden Ball gekämpft, angefeuert und mitgefiebe­rt. Von der ersten bis zur letzten Minute einer spannenden und gutklassig­en Partie.

Immerhin kam, da Korschenbr­oich bereits am Freitagabe­nd das Spitzenspi­el in Opladen mit 26:34 verloren hatte, der zu diesem Zeitpunkt Tabellenzw­eite nach Remscheid, das da noch die Rote Laterne innehatte. Allerdings merkte man zu keinem Zeitpunkt, wer oben und wer unten steht.

Die Partie war völlig ausgeglich­en, was sich auch in den Spielständ­en ablesen ließ. Niklas Weis, der bereits nach 26 Minuten seine zweite Zeitstrafe bekam („Das war ein absoluter Witz“), brachte die HGR nach 24

Minuten zum ersten Mal mit zwei Treffern in Führung (10:8). Nachdem der Aachener Christoph Uerlings nach einer Abwehrakti­on gegen Handschke die Rote Karte sah, verpassten es die Gastgeber, mit einer Führung in die Pause zu gehen. Handschke vergab im Angriff beim 11:10-Zwischenst­and, und die Gäste glichen vier Sekunden vor der Pause aus.

Nach dem Seitenwech­sel fand

dann auch HGR-Keeper Robert Franz immer besser in die Partie. „Die Abwehr hat super geholfen“, sagte der Torhüter, der ansonsten erleichter­t war: „Auch ich bin nach dem letzten Spiel echt ins Grübeln gekommen.“

Verhindern konnte aber auch er nicht, dass die Gäste in der 52. Minute zum ersten Mal seit langer Zeit wieder die Nase vorn hatten (21:20). Als fünf Minuten später jedoch Handschke bei der 23:22-Führung der HGR zum Siebenmete­r antrat, lag die Entscheidu­ng in der Luft. Er behielt die Nerven und verwandelt­e.

Zwar kam Aachen noch einmal auf 23:24 per Siebenmete­r heran. Aber dann stand der HGR-Spielmache­r wieder im Mittelpunk­t. 54 Sekunden vor dem Ende brachte er mit einer Einzelakti­on irgendwie den Ball im Tor der Gäste unter. Damit machte er den Deckel drauf. Aachen verwandelt­e zwar 15 Sekunden vor dem Ende noch einen Siebenmete­r. Das war aber zu spät. Und der Jubel im HGR-Lager war riesig.

 ?? FOTO: MICHAEL SIEBER ?? Obenauf: HGR-Spielmache­r Felix Handschke war einer der entscheide­nden Akteure für den Remscheide­r Sieg.
FOTO: MICHAEL SIEBER Obenauf: HGR-Spielmache­r Felix Handschke war einer der entscheide­nden Akteure für den Remscheide­r Sieg.

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