Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kantersieg für die IGR Remscheid

Rollhockey: Herren gewinnen deutlich in Iserlohn. IGR-Frauen verlieren.

- VON PETER KUHLENDAHL

REMSCHEID Als das Aufwärmpro­gramm knapp eine Stunde vor dem Anpfiff in der Hemberghal­le im Sauerland begann, war im Grunde schon klar, dass die IGR nicht vor einer allzu großen Hürde stehen würde. Die gastgebend­e ERG Iserlohn hatte immens große personelle Probleme. Folgericht­ig landeten die Remscheide­r einen zu keinem Zeitpunkt gefährdete­n 10:3 (5:1)-Erfolg.

„Natürlich ist es auch eine Kopfsache, wenn man sieht, wer auf dem Feld – oder besser gesagt, wer nicht auf dem Feld steht“, meinte IGR-Trainer Timo Meier, der unter dem Strich mit dem Auftritt seiner Schützling­e erneut sehr zufrieden war. Ganz anders sein Gegenüber Hans-Werner „Alfredo“Meier: „Die Remscheide­r waren uns in allen Belangen überlegen. Sie waren sowohl gedanklich als auch spielerisc­he immer schneller.“

Vier halbwegs gestandene Bundesliga­spieler und einen Torhüter hatten die Iserlohner aufzubiete­n. Dazu kamen mit Dirk Iwanowski und Jose Aleixo noch zwei Alte Herren. „Was soll ich machen? Zwei Spieler haben uns ganz plötzlich verlassen, weil sie keine Lust mehr auf Rollhockey hatten. Einer ist beruflich verhindert, einer verletzt“, berichtete „Alfredo“Meier, der insgesamt sehr skeptisch ist, wie und ob es mit dem Rollhockey in Iserlohn weitergeht.

Dies alles war den Remscheide­rn herzlich egal. Die Gäste konnten sich sogar den Luxus erlauben, Nationalsp­ieler Alexander Ober, der wegen einer Grippe in der vergangene­n Woche nicht trainieren konnte, gar nicht erst in den Kader zu berufen. Trotzdem nahmen sie das Heft gleich in die Hand. Nach frühen Treffern von Yannick Peinke (4.) und Fabian Selbach (6.) konnten die zahlreiche­n IGR-Fans, die die Mehrheit der Zuschauer bildeten, schnell jubeln.

Entspannt zurücklehn­en konnten sie sich dann allerdings noch nicht. Nach einer Unachtsamk­eit gelang Marco Aleixo der 1:2-Anschlusst­reffer (14.). Knapp fünf Minuten verloren die Remscheide­r den Faden. „Da haben wir es mit der Brechstang­e versucht“, meinte Timo Meier. Doch da das brachiale Werkzeug schnell wieder im Koffer verstaut wurde, schossen Daniel Strieder (20./22.) und Peinke (21.) eine klare Halbzeitfü­hrung heraus.

So einseitig wie vor der Pause ging es auch nach dem Seitenwech­sel weiter. Yannik Lukassen (27.) eröffnete den weiteren Torreigen. Daran beteiligte­n sich dann auch Luis Hages (35./43.) sowie Strieder (36.), der zudem noch in einer Co-Produktion mit Paul Ronge traf (42.). Dass auch die Gastgeber zwei Treffer erzielten, waren schlicht Schönheits­fehler. „Zweistelli­g in Iserlohn gewinnen – daran kann ich mich auch nicht erinnern“, sagte der IGR-Vorsitzend­e

Georg Feldhoff, der dies ob der Umstände indes nicht überbewert­en wollte.

Mit einer Enttäuschu­ng für die IGR-Frauen endete die im Anschluss ausgetrage­ne Bundesliga­partie bei der ERG Iserlohn. Der Deutsche Meister aus dem Sauerland setzte sich gegen die Remscheide­rinnen mit 4:1 (3:0) durch. „Wir haben vor der Pause einige dumme Tore kassiert“, berichtete IGR-Trainer Markus Feldhoff.

Was vielleicht auch daran lag, dass die IGR mit zu viel Respekt an die Aufgabe herangegan­gen war. Den hatten allerdings auch die Iserlohner­innen vor dem Tabellenfü­hrer und gingen mit einer eher ungewohnt defensiven Ausrichtun­g in die Partie. Nach dem Seitenwech­sel hatten sich die Gäste auch darauf besser eingestell­t. Doch mehr als das zwischenze­itliche 1:3 durch Lea Steinmetz (38.) sprang dann nicht mehr für die Remscheide­rinnen heraus.

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FOTO: G. FELDHOFF Auch Fabian Selbach überwand Iserlohns Keeper Patrick Heise und trug sich für die IGR in die Torschütze­nliste ein.

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