Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Kantersieg für die IGR Remscheid
Rollhockey: Herren gewinnen deutlich in Iserlohn. IGR-Frauen verlieren.
REMSCHEID Als das Aufwärmprogramm knapp eine Stunde vor dem Anpfiff in der Hemberghalle im Sauerland begann, war im Grunde schon klar, dass die IGR nicht vor einer allzu großen Hürde stehen würde. Die gastgebende ERG Iserlohn hatte immens große personelle Probleme. Folgerichtig landeten die Remscheider einen zu keinem Zeitpunkt gefährdeten 10:3 (5:1)-Erfolg.
„Natürlich ist es auch eine Kopfsache, wenn man sieht, wer auf dem Feld – oder besser gesagt, wer nicht auf dem Feld steht“, meinte IGR-Trainer Timo Meier, der unter dem Strich mit dem Auftritt seiner Schützlinge erneut sehr zufrieden war. Ganz anders sein Gegenüber Hans-Werner „Alfredo“Meier: „Die Remscheider waren uns in allen Belangen überlegen. Sie waren sowohl gedanklich als auch spielerische immer schneller.“
Vier halbwegs gestandene Bundesligaspieler und einen Torhüter hatten die Iserlohner aufzubieten. Dazu kamen mit Dirk Iwanowski und Jose Aleixo noch zwei Alte Herren. „Was soll ich machen? Zwei Spieler haben uns ganz plötzlich verlassen, weil sie keine Lust mehr auf Rollhockey hatten. Einer ist beruflich verhindert, einer verletzt“, berichtete „Alfredo“Meier, der insgesamt sehr skeptisch ist, wie und ob es mit dem Rollhockey in Iserlohn weitergeht.
Dies alles war den Remscheidern herzlich egal. Die Gäste konnten sich sogar den Luxus erlauben, Nationalspieler Alexander Ober, der wegen einer Grippe in der vergangenen Woche nicht trainieren konnte, gar nicht erst in den Kader zu berufen. Trotzdem nahmen sie das Heft gleich in die Hand. Nach frühen Treffern von Yannick Peinke (4.) und Fabian Selbach (6.) konnten die zahlreichen IGR-Fans, die die Mehrheit der Zuschauer bildeten, schnell jubeln.
Entspannt zurücklehnen konnten sie sich dann allerdings noch nicht. Nach einer Unachtsamkeit gelang Marco Aleixo der 1:2-Anschlusstreffer (14.). Knapp fünf Minuten verloren die Remscheider den Faden. „Da haben wir es mit der Brechstange versucht“, meinte Timo Meier. Doch da das brachiale Werkzeug schnell wieder im Koffer verstaut wurde, schossen Daniel Strieder (20./22.) und Peinke (21.) eine klare Halbzeitführung heraus.
So einseitig wie vor der Pause ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Yannik Lukassen (27.) eröffnete den weiteren Torreigen. Daran beteiligten sich dann auch Luis Hages (35./43.) sowie Strieder (36.), der zudem noch in einer Co-Produktion mit Paul Ronge traf (42.). Dass auch die Gastgeber zwei Treffer erzielten, waren schlicht Schönheitsfehler. „Zweistellig in Iserlohn gewinnen – daran kann ich mich auch nicht erinnern“, sagte der IGR-Vorsitzende
Georg Feldhoff, der dies ob der Umstände indes nicht überbewerten wollte.
Mit einer Enttäuschung für die IGR-Frauen endete die im Anschluss ausgetragene Bundesligapartie bei der ERG Iserlohn. Der Deutsche Meister aus dem Sauerland setzte sich gegen die Remscheiderinnen mit 4:1 (3:0) durch. „Wir haben vor der Pause einige dumme Tore kassiert“, berichtete IGR-Trainer Markus Feldhoff.
Was vielleicht auch daran lag, dass die IGR mit zu viel Respekt an die Aufgabe herangegangen war. Den hatten allerdings auch die Iserlohnerinnen vor dem Tabellenführer und gingen mit einer eher ungewohnt defensiven Ausrichtung in die Partie. Nach dem Seitenwechsel hatten sich die Gäste auch darauf besser eingestellt. Doch mehr als das zwischenzeitliche 1:3 durch Lea Steinmetz (38.) sprang dann nicht mehr für die Remscheiderinnen heraus.