Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Vollsperrung für Ausbau von L68/409
Die Sanierung der Landstraße 409 zwischen der Stauwurzel und Dhünn ist nicht ganz unkompliziert. Die Kosten werden auf 2,5 Millionen Euro geschätzt. Ab März wird die Umleitungsstraße Richtung Bockhacken saniert.
Die Landstraßen 68 und 409 sind marode. Im Frühjahr fängt Straßen.NRW mit dem Ausbau der L68 an. Vollsperrung wird angeordnet.
DHÜNN Eigentlich waren die Ausschreibungen zu 80 Prozent raus, erste Aufträge für das Abholzen von Straßenbäumen schon vergeben. Doch dann musste Straßen. NRW einen Rückzieher machen: Der Grunderwerb beziehungsweise die Bauerlaubnis auf Privatgrundstücken war von Eigentümern nicht erteilt worden. Dabei hat der Ausbau des Straßenstücks der Landstraße 409 zwischen der Stauwurzel (Neumühle) und der Ortschaft Halzenberg oberste Priorität. „Wir sind seit Jahren dran. Jetzt planen wir für 2021“, so Projektleiter Friedel Lamsfuhs. „Ich habe die Hoffnung, dass in diesem Jahr der Grunderwerb gelingt. Dass könnten wir 2021 diesen Straßenabschnitt neu bauen.“
Das Straßenstück liegt im Wasserschutzgebiet. Das erfordert eine besondere Bauweise. Das Teilstück südlich des Einlaufs in die Vorsperre bis zur Bundesstraße 506 in Laudenberg wurde schon vor fast zwei Jahrzehnten ausgebaut. Wobei es dabei um die besondere „Abdichtung“der Straße von Oberflächenwasser geht, damit dieses nicht in den Trinkwasser-Talsperre läuft.
Eigentlich sollte das andere Straßenstück bis hoch nach Halzenberg – dort ist die Wasserscheide – schon längst abgeschlossen sein. Seit Jahren versuchen Mitarbeiter von Straßen.NRW, mit Anliegern zu verhandeln. Aber es gibt keine Bauerlaubnis oder keinen Grunderwerb. Denn nicht nicht überall ist Straßen.NRW Eigentümer Flächen neben den Straßen. „Aber im diesem Wasserschutzgebiet müssen wir einen Kanal ziehen. Dafür muss hier und da mal die Straße leicht begradigt werden oder wir brauchen einen Böschungsteil für die Arbeiten“, erläutert Lamsfuhs. Es gibt etwa eine handvoll Fälle, die noch nicht geklärt sind.
Wirkliche Gründe kennt er nicht. „Wir vermuten, dass die Leute verärgert sind, dass wir die Straße voll für den Durchgangsverkehr sperren müssen.“Denn angesichts der schmalen Straße ist kein Ampelverkehr möglich, so der Projektleiter. So müssten die Anlieger, die nach Kürten wollen – oder zur Arbeit oder zur Schule – über Wipperfürth fahren. Und das über einen längeren Zeitraum. Lamsfuhs: „Wir planen mit einer Bauzeit von einem Jahr für diesen Streckenabschnitt. So lange gilt die Vollsperrung für den Durchgangsverkehr.“Wobei Anlieger immer bis zur Baustelle durchgelassen werden.
Gerne würde Straßen.NRW dieses Projekt zuerst beginnen. Aber das scheint wohl nicht nicht klappen. So wird wohl gemeinsam mit dem zweiten Abschnitt der Landstraße 409 – von Neuenhaus bis Dhünn/ Hauptstraße – in 2021 begonnen werden. Diese Strecke sei sehr zerfahren. Dort steht laut Lamsfuhs kein Neubau an, sondern eine Deckensanierung. Auch dort wird es eine Vollsperrung geben. Aber nur für etwa drei Monate. Die Erhaltungsarbeiten haben laut de Projektleiter eine so hohe Priorität, dass die Arbeiten auf jeden Fall 2021 ausgeführt werden.
Dass dieses Teilstück nicht schon in 2020 erneuert wird, hat einen einfachen Grund: Die geplante Umgehung, die Landstraße 68, ist zwischen Neuenhaus und Bockhacken in einem noch schlechteren Zustand als die L 409. Lamsfuhs: „Die wird ab Frühjahr saniert. Die Bauzeit beträgt etwa zwei Monate.“Auch diese Straße wird in drei Abschnitten gesperrt, so dass Anlieger ihre Häuser erreichen können.Wenn diese Straße dann fertig ist, kann die Strecke für die Vollsperrung der L 409 als Umfahrung zur Landstraße 101 bei Scheideweg befahren werden.