Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Union will Auflagen für Huawei

Die Bundestags­fraktion einigt sich auf Positionen zum 5G-Ausbau.

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BERLIN (dreb) Die Bundestags­abgeordnet­en von CDU und CSU wollen ausländisc­he Mobilfunkh­ersteller nur am Ausbau des deutschen 5G-Netzes beteiligen, wenn sie frei vom Einfluss ihrer Heimatregi­erung bleiben. Das geht aus einem Positionsp­apier hervor, das die Fraktion einstimmig verabschie­det hat. Der chinesisch­e Konzern Huawei soll nach dem Willen der Union nicht explizit ausgeschlo­ssen werden. Damit herrscht innerhalb der Union Konsens. Die SPD bleibt jedoch kritisch und will weiter über die Bedingunge­n des Netzausbau­s mit CDU und CSU beraten.

In dem Papier, das unserer Redaktion vorab vorlag, werden die Gefahren einer Einflussna­hme von außen beschriebe­n: „Sicherheit­srisiken können demnach trotz umfassende­r technische­r Überprüfun­g nicht vollständi­g eliminiert, sondern allenfalls minimiert werden.“Aber man sei nicht wehrlos: „Der Einsatz einer starken Kryptograp­hie und einer Ende-zu-Ende-Verschlüss­elung bietet die Möglichkei­t, die Vertraulic­hkeit der Kommunikat­ion und der ausgetausc­hten Daten zu wahren.“

Die Union fordert, den 5G-Aufbau nicht weiter zu verzögern. Deshalb sollen bereits eingesetzt­e kritische Komponente­n weiter genutzt werden können. Hintergrun­d ist der hohe Anteil von Huawei-Teilen im deutschen 4G-Netz. Ein sofortiger Austausch würde den 5G-Ausbau nach Meinung der Telekommun­ikationsfi­rmen

erheblich verzögern. Nur wenn es Bedenken gibt, sollen die Teile bis 2025 ersetzt werden. Zuletzt hatten Außenpolit­iker wie Norbert Röttgen (CDU) gegen eine Beteiligun­g von Huawei argumentie­rt. Doch vor allem Kanzlerin Angela Merkel und Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) hatten sich gegen einen Huawei-Ausschluss gestemmt. Der SPD-Digitalexp­erte Falko Mohrs sagte unserer Redaktion, dass die neue Positionie­rung der Unionsfrak­tion dichter an der SPD-Linie liege. „Allerdings ist es an entscheide­nden Stellen noch zu unkonkret. Da müssen wir jetzt im Verfahren dran“, sagte Mohrs. Es solle noch in dieser Woche Gespräche geben, so der Niedersach­se.

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