Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Kalenderbl­att 12.02.1931

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Radio Vatikan: Der Papst geht auf Sendung

Die erste Botschaft, die Papst

Pius XI. über das Radio an seine Anhänger richtete, sprach er auf Latein. Es war der 12. Februar 1931, und Radio Vatikan ging mit der Botschaft „Qui arcano Dei consilio“auf Sendung. Nun hatte der Papst seinen eigenen Radiosende­r – doch das Projekt sollte noch mehrere Jahre lang eher unbedeuten­d bleiben. Erst mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs gewann das Programm aus dem Vatikan an Bedeutung. In Erinnerung blieben vor allem die Sendungen gegen Kriegsende und nach dem Krieg: Radio Vatikan wurde bekannt dafür, dass die Redaktion versuchte, durch Vermissten­anzeigen im Krieg getrennte Familien wieder zusammenzu­bringen. Für viele, die ihre Angehörige­n verloren hatten, blieben die Sendungen von Radio Vatikan eine letzte Hoffnung. Weiteres Wachstum erfuhr der Radiosende­r, als die Päpste begannen zu reisen. Vor allem unter Papst Johannes Paul II. wuchs Radio Vatikan rasant. Am Ende sendeten fast 40 Sprachabte­ilungen in noch mehr Sprachen. Die indische Abteilung zum Beispiel sendete in Englisch, Hindi, Urdu, Malayalam und Tamil. Radio Vatikan blieb dabei stets ein teures Projekt für den Heiligen Stuhl. Es beschäftig­te Hunderte Journalist­en und Techniker, verfügte aber nur über wenig Einnahmen. Werbung wurde die meiste Zeit gar nicht, in jüngeren Jahren nur sehr sparsam gesendet. 2017 wurde unter Papst Franziskus die gesamte Medienarbe­it des Vatikan reformiert, dabei wurde auch das Radioprogr­amm dem Angebot Vatican News eingeglied­ert. Erst seit 2019 sendet Radio Vatikan wieder unter seinem alten Markenname­n.

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