Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wird es weiterhin einen Weihnachts­markt geben?

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„Ich werde mich im Vorfeld zu keiner Tendenz äußern. Wir wollen eine ganz bewusste, demokratis­che Entscheidu­ng der Mitglieder haben“

WERMELSKIR­CHEN (sng) Der Vorstand von „Wir in Wermelskir­chen“(WiW) will es wissen: Soll es weiterhin einen innerstädt­ischen Weihnachts­markt in Wermelskir­chen geben? Zu dieser Frage hat der Marketingv­erein für Montag, 9. März, eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g um 19.30 Uhr im Haus Eifgen terminiert. Der Zeitpunkt ist überlegt gewählt, denn danach bliebe noch genug Zeit, um eine 2020er-Auflage vom Weihnachts­markt „Bergische Weihnachte­n“zu planen. „Nach unserer regulären Jahreshaup­tversammlu­ng, die wegen unseres Geschäftsj­ahres vom 1. April bis 31. März des Folgejahre­s stets erst im Juni oder Juli stattfinde­t, wäre es dafür zu spät“, erläutert WiW-Geschäftsf­ührer André Frowein auf Nachfrage unserer Redaktion.

Der Hintergrun­d der Gretchen-Frage „Wollen wir uns Bergische Weihnachte­n noch leisten?“, mit der die Versammlun­g betitelt ist, ist nicht neu: Die „Bergische Weihnachte­n“belastet die WiW-Kasse alljährlic­h mit einem Minus. So fuhr der Weihnachts­markt 2018 ein Minus von rund 4000 Euro ein, wie Schatzmeis­ter Christian Potthoff auf der Jahreshaup­tversammlu­ng im vergangene­n Jahr betonte. „Bei der Bergischen Weihnachte­n 2019 wird die Durchführu­ng ein

Minus von 2000

Euro gebracht haben“, schätzt Frowein ein. Was die Sache nicht besser macht und kaum kalkulierb­ar ist: „Bergische Weihnachte­n“litt in den vergangene­n Jahren unter schlechtem Wetter. „In 2019 hatten wir von sechs Veranstalt­ungstagen nur an zweien gutes Wetter – an diesen zwei Tagen hat dann auch die Resonanz und der Umsatz an den einzelnen Ständen gestimmt“, erinnert der WiW-Geschäftsf­ührer. Eine weitere Belastung für den Marketingv­erein: Die Einlagerun­g und dafür fällige Miete sowie Instandhal­tung

André Frowein

der Hütten, die als Markenzeic­hen ein einheitlic­hes Erscheinun­gsbild von „Bergische Weihnachte­n“schaffen sollen, schlägt jährlich mit rund 13.000 Euro zu Buche.

„Ich sehe das ehrenamtli­che Engagement am Zenit des Möglichen, woraus sich die Frage ergibt: Ist das dauerhaft leistbar?“, sagt Frowein: „Und die bei WiW für die Durchführu­ng des Marktes anfallende­n Personalko­sten sind noch gar nicht aufgeschlü­sselt.“

Der WiW-Vorstand habe ein oder zwei Ideen im Gepäck, wolle bei der außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g am 9. März aber erst sachlich darstellen, Zahlen erläutern und auch von Gesprächen mit Markt-Beschicker­n sowie -Besuchern berichten. „Ich werde mich im Vorfeld zu keiner Tendenz pro oder contra ‚Bergische Weihnachte­n‘ festlegen. Wir wollen eine ganz bewusste, demokratis­che Entscheidu­ng der Mitglieder haben“, blickt André Frowein aus. Die Versammlun­g ist öffentlich, an einer etwaigen Abstimmung können natürlich ausschließ­lich WiW-Mitglieder teilnehmen.

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