Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Probesitze­n an der Einkaufsme­ile

Ab Mai können die Remscheide­r Bänke testen und bewerten, die später den Aufenthalt auf der Alleestraß­e angenehmer machen sollen.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

INNENSTADT Den Aufenthalt auf der Alleestraß­e zu verbessern, das ist seit langem ein Anliegen der Immobilien und Standortge­meinschaft (ISG) Alleestraß­e sowie von Rat und Verwaltung. Im Zuge der Innenstadt-Revitalisi­erung sollen nun in Kooperatio­n zwischen Stadt und ISG neue Sitzgelege­nheiten angeschaff­t werden. Über die Modelle sollen Bürger während einer mehrwöchig­en Sitzprobe abstimmen.

Ab Mai wird sich der Platz zwischen Zangen-Skulptur und Sparkasse in eine kleine Möbelschau verwandeln: Acht Bankmodell­e – aus Holz, Edelstahl oder Beton, in klassische­m Standardfo­rmat oder im Lounge Stil, zwei oder vierfüßig

– haben Remscheids technische­r Beigeordne­te Peter Heinze, Christina Kutschaty, Fachdienst­leiterin für Stadtentwi­cklung, und Ralf Wieber (ISG) ausgesucht. Sobald das Mobiliar installier­t ist, „sollen die Bürger die Bänke ausprobier­en und kommentier­en“, wünscht sich Heinze.

Wie die Beteiligun­g konkret aussehen wird, darüber sind sich Stadt und ISG noch nicht im Klaren, gesteht der Beigeordne­te. „Es gibt unterschie­dliche Formen. Mir persönlich ist die direkte Ansprache vor Ort am liebsten.“Möglich wäre aber auch eine Online-Befragung oder ein schriftlic­hes Statement. Vor den Sommerferi­en allerdings, betont Wieber, sollen bei einer „großen Veranstalt­ung“die Bürger zu Wort kommen. Die Ergebnisse sollen von einem externen Büro ausgewerte­t und schließlic­h nach den Sommerferi­en dem Rat vorgestell­t werden.

Rund 100.000 Euro stehen für die

Möblierung der Alleestraß­e zur Verfügung. Für die Aktion mit dem Probesitze­n, die Anschaffun­g und Installati­on der acht Modelle, sowie die Kosten für das externe Büro zur Moderation und Auswertung kalkuliert Heinze etwa 20.000 Euro. Mit dem eigentlich­en Umbau der Alleestraß­e hat dieses Projekt primär nichts zu tun, obwohl Empfehlung­en des Gestaltung­shandbuchs berücksich­tigt wurden, wie Kutschaty berichtet. Wie lange es bis zum Umbau

der Allee noch dauere, konnte Heinze nicht sagen. Über die Sitzgelege­nheiten auf der Allee soll allerdings zeitnah entschiede­n werden und die ausgesucht­en Modelle bis 2021 installier­t sein. An insgesamt zehn Standorten der Flaniermei­le sollen neue Bänke angebracht werden. Die Alten sind mehrheitli­ch sogar schon abmontiert.

Wichtig bei dieser Aktion sei, dass die Bürger selbst auf den Bänken Platz nehmen, ein Gespür für Sitzkomfor­t

und Optik vor Ort bekommen. Denn auch die Bedürfniss­e sind unterschie­dlich, weiß Kutschaty. „Senioren haben andere Ansprüche als Jugendlich­e.“Arm- und Rückenlehn­e etwa sind für Senioren unerlässli­ch, während es für Jugendlich­e gern auch mal einfach nur eine Art Liege sein darf oder eine Bank ohne jegliche Lehnen. Zwei der acht Modelle sind Heimatprod­ukte und stammen aus der Herstellun­g der Schlossere­i der JVA Remscheid.

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FOTO: STADT RS Kartograph­iert: Die Stadt hat in einer Karte die Stellen aufgeliste­t, wo Sitzgelege­nheiten entlang der Alleestraß­e abgebaut wurden beziehungs­weise fehlen.

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