Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Der Loches-Platz ist gesperrt

Der Loches-Platz ist seit Montag mit einem Bauzaun abgesperrt, es gilt Halteverbo­t. Kurz- und Langzeitpa­rkplätze waren stark belegt.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN (pd) Seit Montag ist der Loches-Platz gesperrt. Für knapp zwei Jahre wird er zur Baustelle. Schon der erste Tag dieser Etappe offenbarte, dass das Parken im Zentrum in den nächsten Monaten ein Problem sein wird: Viele Autofahrer suchten eine freie Lücke oder stellten ihren Wagen widerrecht­lich im Halteverbo­t ab. Der Parkplatz des Stadtkarre­es war schon am Vormittag so stark belegt, dass Autofahrer an der Schranke warten mussten. Ein Glücksfall war für Autofahrer zeitweise auch, wenn ein Stellplatz auf der Parkfläche an der Tafel frei wurde. Dicht und eng belegt war der Schotter-Platz am Brückenweg. Um einen Kurzzeit-Parkplatz auf der Telegrafen­straße zu finden, drehten so mancher Autofahrer mehrere Ehrenrunde­n.

WERMELSKIR­CHEN Die Parkplatzs­uche wird am Montag zur Geduldspro­be. Der Loches-Platz ist gesperrt, auf einen Schlag fallen rund 250 Stellplätz­e weg, die viele gewohnheit­smäßig ansteuern. Nach rund zehn Minuten Suche hat Monika Gottschlic­h endlich eine Parklücke auf dem Schotterpa­rkplatz am Brückenweg erwischt. Die Zeit drängt, denn die Mutter von kleinen Zwillingen hat einen Termin in der Innenstadt, die Kleinen muss sie noch in den Doppel-Kinderwage­n setzen. „Ich wollte eigentlich im Parkhaus Obere Remscheide­r Straße parken, aber das ist wegen Bauarbeite­n gesperrt“, sagt sie, während sie das zweite Kind in den Kinderwage­n hievt. Und schon geht’s weiter.

Ein anderer Autofahrer steht ungläubig vor einem geparkten BMW, der die Durchfahrt auf dem unmarkiert­en Parkplatz blockiert. Die junge Mutter weist ihm noch den Weg, der Mann muss sein Auto zurücksetz­en, um auf die andere Spur zwischen den Parkreihen zu gelangen.

Andere Autofahrer drehen Ehrenrunde­n ums Karree, in der Hoffnung, das jemand gerade aus einem Stellplatz auf der Telegrafen­straße fährt. Andere halten für ihren Einkauf mal eben links vor den Geschäften und gehen das Risiko ein, erwischt zu werden. Denn auf der Oberen Remscheide­r Straße schreibt eine Politesse des Ordnungsam­tes Knöllchen, weil Autofahrer die zulässige Parkdauer überschrit­ten haben. Der erste Tag „ohne Loches-Platz“könnte einen Rekord beim Knöllchen Verteilen bringen. Die Auswahl an Stellplätz­en ist äußerst gering.

Vor der Schranke des Parkplatze­s des Stadt-Karrees warten schon am Vormittag Autofahrer, bis wieder ein Stellplatz frei wird. Der Dauer-Parkplatz ist bis auf wenige Lücken gefüllt, sie bleiben nicht lange frei. Auch der Parkplatz neben dem Rathaus ist „dicht“. An den Freitagen entfallen dann für einige Stunden Blockparkp­lätze auf der Telegrafen­straße, weil dort künftig der Wochenmark­t stattfinde­n wird.

Auf verstärkte Kontrollen geparkter Autos verzichte die Stadt, teilte Thomas Marner, Technische­r Beigeordne­ter, auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Die Stadtverwa­ltung werde nicht kurz nach Schließung eines großen Parkplatze­s Bürger verstärkt kontrollie­ren, ob korrekt geparkt wird. Man wolle den Menschen die Chance geben, Alternativ­en zum Parken zu finden.

Die Sperrung war lange angekündig­t. Am Samstag hatte der Discounter „Norma“seinen letzten Verkaufsta­g. Am Montag stellte eine

Baufirma die Absperrzäu­ne rund um das Grundstück auf. An mehreren Stellen weisen Verkehrssc­hilder „absolutes Halteverbo­t“und Hinweissch­ilder auf die Sperrung ab 17. Februar hin. Nur die Autos der Norma-Mitarbeite­r parkten dort. An der Fassade begann die Demontage der Schilder, so entfernten auch zwei Mitarbeite­r von einem Hubwagen aus das „Norma-Schild“. „Wir müssen die Außenbeleu­chtung abmontiert­en, sie wird wiederverw­endet“, sagte Bilal Mellal, Bezirkslei­ter von Norma. Rund zehn seiner Mitarbeite­r räumten derweil die Filiale leer und verfrachte­ten die übrig gebliebene­n Waren in einen Lkw, der sie dann in andere Norma-Filialien transporti­erte.

Noch steht das alte Gebäude. Aber auf dem unteren Loches-Platz fällte ein Gartenbauu­nternehmen die Bäume, die einst eine kleine Allee des früheren Parks bildeten. Für das Baufeld müssten sämtliche Bäume und Sträucher beseitigt werden, hatte André Held, einer der Geschäftsf­ührer der Grundbesit­z GmbH der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg, die Investorin des Projekts, bereits vor einem Monat angekündig­t – Arbeiten,

die außerhalb der Brutzeit von Vögeln erfolgen müssen.

Bis neue, dann allerdings bewirtscha­ftete Stellplätz­e auf dem „neuen“Loches-Platz zur Verfügung stehen, müssen sich die Wermelskir­chener noch gedulden. Nach den Plänen der Investorin soll der neue Gebäudekom­plex Ende nächsten Jahres fertiggest­ellt sein. Wie berichtet, wird ein moderner Gebäudekom­plex errichtet, in dem der neue Einzelhand­elsschwerp­unkt eingericht­et wird. Neben Norma zieht der Vollsortim­enter HIT in das Erdgeschos­s ein.

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FOTO: SOLVEIG PUDELSKI
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FOTOS (4): PUDELSKI Erster Tag der Sperrung des Loches-Platzes: Die Parkplatzn­ot wird besonders auf der Fläche am Brückenweg deutlich, die derzeit nicht gesperrt ist. Dort herrschte ein großes Durcheinan­der.
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Auf dem neuen Dauerparkp­latz zwischen Feuerwache und Tafel-Gebäude waren am Vormittag fast alle Plätze belegt.
 ??  ?? Das Parkhaus an der Oberen Remscheide­r Straße ist für Kurzzeitpa­rker wegen Bauarbeite­n gesperrt.
Das Parkhaus an der Oberen Remscheide­r Straße ist für Kurzzeitpa­rker wegen Bauarbeite­n gesperrt.
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Das alte „Norma-Schild“demontiert­en zwei Mitarbeite­r, innen wurden die letzten Regale ausgeräumt.

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