Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Janne Velde ist die beste Vorleserin

Im Foyer der Remscheide­r Zentralbib­liothek wurde der Stadtentsc­heid im Vorlesen ausgetrage­n.

- VON PETER KLOHS

REMSCHEID Wer ist die beste Vorleserin oder der beste Vorleser im Land? Das fragt alljährlic­h die Stiftung Buchkultur und Leseförder­ung des Börsenvere­ins des Deutschen Buchhandel­s. Zur Beantwortu­ng dieser Frage finden unter den Schülerinn­en und Schülern der sechsten Klassen Wettbewerb­e statt, die in den jeweiligen Schulen beginnen und über die Stadt- oder Kreisebene auf die Bezirksebe­ne bis hin zum Landesents­cheid letztendli­ch die beste oder den besten Vorleser bestimmen.

Die kompletten Veranstalt­ungen stehen unter der Schirmherr­schaft des Bundespräs­identen. Der Wettbewerb wird gefördert vom Bundesmini­sterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Außerdem unterstütz­en vier Sparda-Regionalba­nken die Aktion. Als neuen bundesdeut­schen Förderer kommt die experiment­a – Das Science Center aus Heilbronn hinzu.

Regional beteiligen sich rund 7000 Schülerinn­en und Schüler an diesem Wettbewerb. Mit 600.000 bundesweit­en Teilnehmer­n jährlich ist der Vorlesewet­tbewerb, der 1959 erstmals stattfand, einer der ältesten und größten Schülerwet­tbewerbe in Deutschlan­d. In mehr als 600 Regionalwe­ttbewerben werden die Sieger gesucht. Das Bundesfina­le der besten Vorleser findet am 24. Juni in Berlin statt.

Aus den Remscheide­r Schulen hatten sich neun sehr gute Vorleser durchgeset­zt und versuchten am Montagnach­mittag im Foyer der Zentralbib­liothek in Remscheid, den Stadtentsc­heid zu gewinnen und somit zum Bezirkswet­tbewerb in Düsseldorf entsendet zu werden. Für die Zentralbib­liothek als Ausrichter des Stadtwettb­ewerbes begrüßte Vera Sühl-Heidl die jungen Lesenden sowie die Eltern oder andere Begleitper­sonen.

Zunächst lasen die zwölf- und 13-jährigen Kinder einen selbst gewählten Text. Drei Minuten standen ihnen dafür jeweils zur Verfügung.

Manche Stimmen kamen noch etwas dünn von der kleinen Bühne, die Nervosität unter manchen Vorlesern war praktisch zu greifen. Die Texte kamen aus sehr unterschie­dlichen Werken wie „Instagirl“, einem Roman der Jugendbuch­autorin Annette Mierswa oder „Wie man 13 wird und überlebt“des englischen Schriftste­llers Pete Johnson. Aber auch aus der guten alten „Unendliche­n Geschichte“, vom Remscheide­r Autor Peter von Falkenberg („Der Waldläufer“) und aus einem der mehr als 70 Bücher der Schriftste­llerin Katja Brandis („Woodwalker­s“) wurde vorgetrage­n. Vera

Sühl-Heidl, Vorlesepat­in der Zentralbib­liothek, moderierte einfühlsam und humorvoll.

Im zweiten Teil mussten die jungen Lesenden einen fremden Text vorlesen. Keiner von ihnen hatte zuvor „Die magische 6 – Mr. Vernons Zauberlade­n“gekannt. In je zwei Minuten galt es, die fünfköpfig­e Jury von sich zu überzeugen. Hier trennte sich schnell die Spreu vom Weizen; diejenigen, die zuvor leise gelesen hatten, wurden jetzt noch leiser. Andere stürzten sich mutig in den unbekannte­n Text, lasen forsch und unterstütz­ten die Wörter mit pantomimis­chen Einlagen.

Nach einer ausgiebige­n Beratung der Jury erhielten alle neun Vorleserin­nen und Vorleser eine Urkunde des Börsenvere­ins, jeweils zwei Karten für eine Vorstellun­g nach Wahl im Teo Otto Theater sowie ein Buch. Die Jury hatte es bei durchgehen­d hoher Qualität der Lesenden nicht leicht, den Gewinner oder die Gewinnerin zu verkünden. Letztendli­ch setzte sich Janne Velde durch, die als selbstgewä­hlten Text „Woodwalker­s“vortrug, die Geschichte eines Jungen, der sich manchmal verwandeln kann. Janne wird nun Remscheid beim Bezirkswet­tbewerb in Düsseldorf vertreten.

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FOTO: MICHAEL SCHÜTZ In der Stadtbüche­rei traten die jeweiligen Schulsiege­r – hier Baturay Cankilic – zum Stadtentsc­heid im Vorlesewet­tbewerb an.

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