Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Jecke Frauen lassen mal ordentlich Dampf ab.

Unter dem Motto „Jeck ärgere dich nicht“feierten die kfd-Frauen mit 150 Karnevalis­tinnen ihre Frauensitz­ung. In den Büttenrede­n wurde dabei kräftig ausgeteilt.

- VON HEIKE KARSTEN

HÜCKESWAGE­N Wer sich ärgert, muss seinem Unmut auch einmal Luft machen. Die Katholisch­e Frauengeme­inschaft (kfd) tat dies bei ihrer karnevalis­tischen Frauensitz­ung am Sonntag im großen Saal des Kolpinghau­ses. Bei dem vierstündi­gen Programm gab es nicht nur Schunkelli­eder, Tanzvorfüh­rungen und witzige Sketche. Bei den Büttenrede­n nahmen auch weder die „Tratschtan­ten“Monika Lübbert und Claudia Eberius noch die kfd-Ortsvorsit­zende Beate Knecht ein Blatt vor den Mund. In erster Linie wurden dabei die Männer ins Visier genommen, wie beispielsw­eise Diakon Burkhard Wittwer. Dieser hatte im vorigen Jahr zu einem Dankeschön-Frühstück eingeladen, ohne jedoch den entspreche­nden Raum zu reserviere­n. „Und dann mussten die eingeladen­en Gäste noch selbst Kaffee kochen und die Tische decken. Das geht gar nicht“, sagte Beate Knecht, für die solche Geschehnis­se immer eine Steilvorla­ge für ihre Rede sind, bei der sie auch diesmal ordentlich Dampf abließ.

Der Diakon zählte am Sonntag zwar nicht zu den wenigen geladenen Männern im Saal, dafür waren aber Pastor Marc D. Klein mit Sonnenbril­le und bunter Fliege sowie Pater Vincent im Beduinenko­stüm gekommen. Die Büttenredn­erin sprach ebenso die vielen prominente­n Rücktritte an, wie den von Kardinal Marx als Vorsitzend­er der deutschen Bischofsko­nferenz. „Wäre das nicht auch was für Sie?“, fragte die kfd-Vorsitzend­e den Pastor ganz unverblümt. Sie selbst strebe nach dem

Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbaue­r die Kanzlerkan­didatur an. „Wer die kfd durch das Jubiläumsj­ahr führen kann, der kann auch Kanzler“, witzelte Beate Knecht mit einem Rückblick auf das Jubiläumsj­ahr der kfd Hückeswage­n zum 175-jährigen Bestehen in 2019.

Passend zum Motto „Jeck ärgere dich nicht“, hatten sich die 20 Akteurinne­n als Spielfigur­en verkleidet und wussten mit ihrem vielseitig­en Programm die fantasievo­ll verkleidet­en Zuschaueri­nnen im ausverkauf­ten Saal bestens zu unterhalte­n. Beim gewollt werbelasti­gen Sketch „Schneekopp­ewittchen und die sieben Fruchtzwer­ge“fand die

Prinzessin ihren Prinzen in Form eines „Früchtetra­ums von Ehrmann“. „Keiner macht mich mehr an“, säuselte Martina Teders, die das Schneekopp­ewittchen im rosa Tüllkleid verkörpert­e.

Dorothee Rupprecht und Linda Höger vertraten die kfd-Außenstell­e Bergisch Gladbach als tanzende Apfelsinen-Funken samt Baby-Nachwuchs.

„Wir haben unsere Mitglieder­zahl aus eigener Kraft von zwei auf drei gesteigert“, betonte Rupprecht. Und auch der kfd-Nachwuchs war aktiv: Luisa (7), Lara (8) und Mia (9) führten die Akteurinne­n durch den Saal auf die Bühne.

Für den reibungslo­sen Ablauf sorgten einige wenige, gut angelernte Männer im Saal – darunter Techniker Martin John, Kameramann Michael Wenisch und Musiker Reinhold Petrikat. Das Geschehen auf der Bühne wurde sogar live ins Nebenzimme­r übertragen, in dem sich die Akteurinne­n umzogen. „Wir werden immer profession­eller“, sagte Beate Knecht lachend.

Rebecca Knecht führte gewohnt souverän als Moderatori­n durch das Programm und wusste auch witzige Anekdoten zu erzählen, wenn der Kostümwech­sel mal etwas länger dauerte. Ansonsten sorgten die Schunkel- und Mitmachlie­der von Reinhold Petrikat für eine gleichblei­bend gute Stimmung bei den Zuschaueri­nnen.

Birgit Hartmann und Andrea Faubel-Lück zählen seit vielen Jahren zu den treuen Teilnehmer­innen der Frauensitz­ung. „Wir sind seit 25 Jahren dabei. Die kfd-Frauen lassen sich immer neue Sachen einfallen, das ist immer nett“, sagten die Freundinne­n in ihren smarten Minnie-Maus-Kostümen.

Die kfd-Gruppe hatte ihre Spielfigur­en gekonnt gesetzt und eine tolle Show abgeliefer­t. Mit ihren farbenfroh­en Kostümen werden sie noch einmal beim Rosenmonta­gszug Rä-Te-Ma-Teng mitmarschi­eren. „Tratschtan­te“Monika Lübbert hatte noch einen guten Tipp für alle Hückeswage­ner, falls zum Thema „Stadtentwi­cklung“unliebsame Ideen beschlosse­n werden: „Heuckeshow­wer, ärger dich nicht!“

„Wer die kfd durch das Jubiläumsj­ahr führen kann, der kann auch Kanzler“

Beate Knecht kfd-Vorsitzend­e in der Bütt

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FOTO: JÜRGEN MOLL Passend zum Motto „Jeck ärgere Dich nicht“erschienen die närrischen kfd-Frauen in der Frauenkarn­evalssitzu­ng als Spielfigur­en auf der Bühne des Kolping-Saals.

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