Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
130 Großbaustellen auf Autobahnen
In den Bauphasen sollen laut Straßen NRW möglichst alle Fahrspuren offen bleiben.
RECKLINGHAUSEN (dpa) In den kommenden zwei Jahren stehen rund 130 Großbaustellen auf den Autobahnen in NRW an. Mit aufwendigen Projekten wie dem sechsspurigen Ausbau der A 43 oder Brückenneubauten an der A 45 solle das in die Jahre gekommene Netz für die Zukunft fit gemacht werden. Das betonte der Landesbetrieb Straßen NRW bei einer zentralen Baustellenkonferenz in Recklinghausen. Ziel sei es, trotz der Baumaßnahmen bei laufendem Verkehr möglichst alle Fahrspuren beizubehalten – wenn auch deutlich verengt.
Der Anteil der Baustellen, auf denen rund um die Uhr gearbeitet werde, nehme zu, um Beeinträchtigungen für die Autofahrer möglichst gering halten zu können. In puncto schnelleres Bauen setze man bei den Brücken auf mehrere neue Techniken, schilderte Straßen NRW. So habe man etwa an der A 46 bei Hagen in nur 100 Tagen eine Bausteinbrücke mit vorgefertigten Bauteilen errichtet. Eine weitere solle an der A 1 bei Unna entstehen. Die Kernbauzeit lasse sich damit um 40 Prozent verringern. An der A 45 werde ein bundesweit einzigartiges Verfahren vorbereitet, um eine komplette Brücke zu verschieben.
Autofahrer müssen zudem mit insgesamt rund 20.000 Tagesbaustellen
im Jahr rechnen. Um das Autobahnnetz zu pflegen, seien regelmäßig neue Markierungen, Reinigungen oder auch kurzfristige Reparaturen an Schad- oder Unfallstellen nötig.
Dem Landesbetrieb zufolge werden solche Tagesbaustellen in der Regel so organisiert, dass Pendler möglichst wenig Belastungen spüren. Es werde dann viel in der Nacht gearbeitet. In einer neuen Datenbank „TIC Kommunal“werden zudem Infos über alle Baustellen auf Autobahnen, Landes- und Bundesstraßen sowie auf den Schienenstrecken erfasst, um diese besser zu koordinieren.