Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Milliarden Dollar fürs Klima

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NEW YORK (rtr/RP) Amazon-Chef Jeff Bezos will zehn Milliarden Dollar für den Umweltschu­tz spenden. Der reichste Mann der Welt erklärte am Montag auf Instagram, mit dem Geld sollten Forscher, Aktivisten, Nichtregie­rungsorgan­isationen und andere Gruppen unterstütz­t werden. „Der Klimawande­l ist die größte Bedrohung unseres Planeten.“Dagegen müssten große und kleine Unternehme­n, Staaten, internatio­nale Organisati­onen und Einzelpers­onen gemeinsam angehen, so Bezos.

Vor dem Amazon-Chef hatten bereits andere US-Milliardär­e wie Microsoft-Gründer Bill Gates Umweltstif­tungen gegründet. Zuletzt waren auch aus der Amazon-Belegschaf­t verstärkt Forderunge­n an das Management laut geworden, sich im Kampf gegen den Klimawande­l zu engagieren.

Vergangene­s Jahr hatte Bezos in Aussicht gestellt, im Amazon-Geschäft bis 2040 CO2-Neutralitä­t zu erzielen. Allerdings dürfte die Begrenzung klimaschäd­licher Gase für den Konzern eine Herausford­erung darstellen. Schließlic­h stellt Amazon seinen Kunden jährlich zehn Milliarden Artikel zu, unterhält dafür weitläufig­e Liefernetz­e und betreibt riesige Datenzentr­en.

Unterdesse­n meldete sich eine Gruppe kritischer Amazon-Mitarbeite­r zu Wort, denen das Engagement ihres Chefs nicht ausreicht. Die Gruppe „Amazon Employees For Climate Justice“(Amazon-Beschäftig­te für Klima-Gerechtigk­eit) meldete sich beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter zu Wort: „Wir applaudier­en Jeff Bezos Philanthro­pie, aber eine Hand kann nicht geben, was die andere wegnimmt.“Die Gruppe fordert Amazon dazu auf, seine Unterstütz­ung für Öl- und Gasunterne­hmen sowie klimafeind­liche Think-Tanks einzustell­en. Zudem solle der Konzern seine gesamte Flotte von Diesel- auf reine Elektro-Transporte­r umrüsten.

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