Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Heil beschwört Grundrente als gemeinsame­s Projekt

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BERLIN (mar) Arbeitsmin­ister Hubertus Heil (SPD) hat vor dem am Mittwoch geplanten Kabinettsb­eschluss zur Grundrente die Einigkeit der Koalitions­partner CDU, CSU und SPD bei diesem Projekt unterstric­hen. „Die Grundrente wird den Menschen helfen, die hart arbeiten, aber wenig verdienen“, sagte Heil unserer Redaktion. Sie sei „Ausdruck unseres Respekts vor der Lebensleis­tung dieser Menschen“, so Heil. „Der Kabinettsb­eschluss ist ein gemeinsame­s Bekenntnis der gesamten Koalition, dass wir das jetzt auch in die Realität umsetzen werden.“Vor allem Frauen würden von der Grundrente profitiere­n. „Denn überwiegen­d sind sie es, die tendenziel­l schlechter bezahlt werden und oft beruflich zurücktret­en, um Kinder zu erziehen und Angehörige zu pflegen“, sagte Heil.

Union und SPD hatten zuvor monatelang über die Ausgestalt­ung der Grundrente gestritten. Minister Heil wollte sie zunächst ohne Überprüfun­g der persönlich­en Einkommens- und Vermögensv­erhältniss­e gewähren, wenn Geringverd­iener die Mindestvor­aussetzung­en für den Bezug der Grundrente erfüllen. Die Union setzte schließlic­h eine einfache Einkommens­prüfung durch, um den Kreis der Empfänger stärker zu begrenzen. Die Rentenvers­icherung soll nun die zu versteuern­den Jahreseink­ünfte des vorangegan­genen Jahres bei den Finanzämte­rn abfragen, bevor sie die Grundrente automatisc­h auszahlt.

Dafür werden Hunderte Stellen bei der Rentenvers­icherung neu eingericht­et. Die Ausgaben erhöhen sich dadurch um einen dreistelli­gen Millionenb­etrag jährlich.

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