Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Haaland schießt Dortmund zum Sieg
Der BVB setzt sich im Achtelfinal-Hinspiel mit 2:1 gegen Paris St. Germain und Ex-Coach Thomas Tuchel durch.
DORTMUND Borussia Dortmund darf auf den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale hoffen. Im Achtelfinal-Hinspiel besiegte der BVB den französischen Meister Paris St. Germain mit 2:1 (0:0). Die Tore in einer vor allem im zweiten Durchgang unterhaltsamen Partie fielen nach der Pause. Mit einem Doppelpack belohnte Erling Haaland (69./78.) den BVB für eine bärenstarke Leistung, Neymar (76.) traf für die Franzosen. Das Rückspiel in Paris steigt in drei Wochen (11. März).
PSG-Trainer Tuchel hatte sich im Vorfeld mit charmanten Worten an die BVB-Fans gewandt. Die Südtribüne sei etwas ganz Besonderes, hatte der 46-Jährige gesagt, der erstmals seit der Trennung 2017 an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrte. Und die Anhänger der Schwarz-Gelben lieferten: Stimmgewaltig und mit einer Choreo über drei der vier Tribünen läuteten die Fans den Auftakt in die K.o-Phase ein. Angeführt von Axel Witsel und Emre Can spielte der BVB, der mit der gleichen Elf wie beim 4:0 in der Bundesliga gegen Frankfurt begann, eine überzeugende erste Halbzeit. Vor allem der deutsche Nationalspieler, dessen feste Verpflichtung von Juventus Turin wenige Stunden vor dem Spiel bekanntgegeben worden war, avanciert mehr und mehr zum Chef im BVB-Zentrum. Kompromisslos und resolut in den Zweikämpfen unterband das Duo den Spielaufbau der Franzosen. PSG-Superstar Neymar bekam dies ein ums andere Mal deutlich zu spüren. Als Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz vor 66.099 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park
zur Halbzeit pfiff, hatten die Hausherren die klar besseren Torchancen. Gefährlich wurde es vor allem dann, wenn der BVB nach einem Ballgewinn schnell umschaltete. Das eigene Gehäuse geriet dagegen nie wirklich in Gefahr.
Auf der anderen Seite vergaben Jadon Sancho (14./27.), Can (21.) und Haaland (35.) aus aussichtsreicher Position, ein Schuss von Achraf Hakimi blockte PSG-Verteidiger Layvin Kurzawa im letzten Moment ab. Das Tuchel-Team hätte sich nach 45 Minuten
über einen Rückstand nicht beklagen können.
Auch nach dem Seitenwechsel knüpfte die Elf von Trainer Lucien Favre an die Leistung aus dem ersten Durchgang an. Der BVB blieb bissig und giftig, war aber darauf bedacht, die Balance zu halten, um nicht in einen Konter zu laufen. In der 66. Minute tauchten die Pariser zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor des BVB auf. Nach einem Pass von Neymar zog Kylian Mbappe ab, doch BVB-Torhüter Roman Bürki war zur Stelle. Drei Minuten später hallte dann der Torschrei durch den Signal-Iduna-Park. Haaland krönte sein Champions-League-Debüt in Schwarz-Gelb mit dem 1:0 (69.). Flanke von der rechten Seite durch Achraf Hakimi, Direktabnahme von Sancho, die aber geblockt und abgefälscht wurde. Den Abstauber ließ sich Haaland aus kürzester Distanz nicht nehmen.
Paris ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und antwortete: Neymar musste nach einem Pass von Mbappe nur noch den Fuß hinhalten – 1:1 (76.). Der BVB konnte sich aber auf seinen Torjäger verlassen. Nur 120 Sekunden nach dem Ausgleich knallte Haaland den Ball zur erneuten Führung ins Tor.