Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Biathletin Hinz fehlen 2,2 Sekunden zu WM-Gold
ANTHOLZ (dpa) Vanessa Hinz fiel in den Schnee und schaute ungläubig auf die Anzeigetafel. Kurz durfte die Bayerin bei den Weltmeisterschaften im italienischen Antholz sogar auf Gold im schwersten aller Biathlon-Rennen hoffen, doch die Italienerin Dorothea Wierer schnappte der 27-Jährigen den Titel wenig später noch vor der Nase weg.
Doch über die erste Medaille ihrer Karriere und das zweite Edelmetall
für die deutschen Skijägerinnen bei den Titelkämpfen in der Südtirol-Arena freute sie sich trotzdem überschwänglich. „Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Ich zittere immer noch. Das ist so ein unglaublich schöner Tag für mich“, sagte Vanessa Hinz im ZDF und meinte: „Ich bin Vize-Weltmeisterin, das fühlt sich verdammt geil an.“
Verfolgungsweltmeisterin Wierer lag am Dienstag nach den 15 Kilometern mit viermal Schießen lediglich 2,2 Sekunden vor Hinz, die wiederum 13,6 Sekunden Vorsprung vor
Sprint-Weltmeisterin Marte Olsbu Roiseland (zwei Strafminuten) aus Norwegen auf dem Bronze-Platz hatte. Die Italienerin und die Norwegerin kassierten zwei Strafminuten, Hinz leistete sich nur einen Fehlschuss.
Franziska Preuß (2) kam auf Rang fünf und lag 1:03,4 Minuten hinter der Siegerin. Die Verfolgungszweite Denise Herrmann (4) kam auf Rang zwölf mit einem Rückstand von 1:40,9 Minuten. „Egal was bei mir war, für Vanessa freut es mich extrem“, sagte Herrmann. Karolin
Horchler (3) wurde 26. Die Einzel-Medaille ist für Hinz neben den drei Staffel-Goldmedaillen das persönliche Karriere-Highlight. „Ich habe über die Jahre hinweg gelernt und mich daran gewöhnt, dass man nur an Medaillen gemessen wird“, sagte die gebürtige Münchnerin. Vor der WM hatte sie nach den bisherigen Saisonergebnissen keine großen Erwartungen, vor allem läuferisch war sie nicht ganz vorne mit dabei. Da sei es für sie schon ein Volltreffer, dass sie zum Saisonhöhepunkt mit der Bestform aufwarten kann.