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Lutz Pfannenstiel bittet Fortuna um Vertragsauflösung
DÜSSELDORF (jol) Am späten Dienstagabend platzte die Bombe. Die „Bild“-Zeitung vermeldete es zuerst, und schnell wurde klar, dass die Nachricht der Wahrheit entspricht: Lutz Pfannenstiel, Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf, hat den Aufsichtsrat des Vereins um eine vorzeitige Auflösung seines Vertrages gebeten.
Wie unsere Redaktion erfuhr, beruft sich Pfannenstiel vor allem auf private Gründe. Dazu soll gehören, dass es im Internet einige persönliche Anfeindungen gegen den Sportvorstand und sogar dessen Frau gegeben habe. Mit diesen Auswüchsen des Geschäfts hatte der 46-Jährige offenbar nicht gerechnet, und so ist er nach nur 15 Monaten Anstellungszeit amtsmüde.
Doch auch wenn diese Gründe sicher eine Rolle gespielt haben, so kommt sicherlich auch hinzu, dass Pfannenstiel den Anforderungen des Jobs bei der Fortuna nicht hinreichend gewachsen war. Seine Transferbilanz ist äußerst bescheiden, und in den vergangenen Monaten war neben den natürlich unhaltbaren persönlichen Anfeindungen auch starke sachliche Kritik an seiner Arbeit aufgekommen. Mit seinem geplanten Rückzug zum Saisonende kommt der Bayer seiner sehr wahrscheinlichen Ablösung zuvor, die ihn im Abstiegsfall erwarten würde. Als möglicher Nachfolger wird der Leiter der Scouting-Abteilung, Uwe Klein, gehandelt, der mit kurzen Unterbrechungen seit vielen Jahren für Fortuna arbeitet.